Es war der 7. Oktober 2003, als die Werder-Welt mächtig erschüttert wurde. Weil einer der absoluten Publikumslieblinge seinen Abschied ankündigte: Ailton. Der brasilianische Stürmer war seinerzeit mit den Grün-Weißen gerade dabei, Geschichte zu schreiben. Schließlich nahm die legendäre Double-Saison ihren Lauf. Doch den damals 30-Jährigen zog es aufgrund eines lukrativen Angebots in der Hochphase seiner Karriere vom SV Werder Bremen zum Ligakonkurrenten FC Schalke 04. Eine Entscheidung, die er später als voreilig einstufte und enorm bereute. In Niclas Füllkrug und Marvin Ducksch spielen an der Weser aktuell erneut zwei Torjäger, die womöglich gerade die beste Phase ihrer jeweiligen Laufbahn erleben. Und um die es immer wieder Gerüchte gibt, dass auch sie bald den Verein verlassen. Das weckt auch bei Ailton Erinnerungen.
„Ich habe solch eine Situation auch erlebt. Das ist wirklich sehr schwierig“, sagt der „Kugelblitz“ im Gespräch. „Im Fußball kann viel passieren, denn alle Mannschaften suchen immer gute Spieler.“ Für den Südamerikaner ist mittlerweile jedoch klar, dass nicht allein der finanzielle Aspekt im Vordergrund stehen sollte. „Die Frage ist: Wie zufrieden sind die beiden in Bremen? Wenn sie zufrieden sind, dann müssen sie bleiben“, betont Ailton und verdeutlicht: „Werder braucht unbedingt beide, denn sie haben zuletzt zusammen sehr gut gespielt.“
Auch deshalb ist sich die Sturm-Legende sicher, dass die Bremer die Klasse halten werden. Niederlage auf Schalke hin oder her. „Werder bleibt drin“, unterstreicht Ailton. „Für Hertha, Schalke und Stuttgart wird es dagegen schwer. Werder darf es jetzt nicht locker angehen, am Ende wird es vielleicht auch knapp – aber die Mannschaft bleibt in der 1. Liga. Zu 100 Prozent.“ Womöglich dann auch weiterhin mit dem Duo Ducksch/Füllkrug im Angriff. „Wenn es Angebote für die beiden gibt, dann muss der Verein die Situation natürlich ganz genau analysieren“, meint Ailton. „Geht es aber nach mir, dann müssen beide auf jeden Fall bei Werder bleiben.“