Ailton weiß genau, um was es geht. „Ich kenne den Verein sehr gut, die Stadt ist wunderschön und es gibt dort tolle Fans“, sagte die Stürmer-Legende des SV Werder Bremen am Rande des Traditionsturniers in Oldenburg im Gespräch mit der DeichStube. Der Brasilianer war einst selbst beim SC Internacional Porto Alegre aktiv, in der Hauptstadt des Bundesstaates Rio Grande do Sul gelangen ihm 1995 vier Treffer in 21 Spielen. Für jenen Club, der nun unbedingt Werders ausgeliehenen Angreifer Rafael Borré verpflichten möchte. „Ich habe heute noch in Bremen mit Rafael gesprochen – und klar, er muss sich jetzt entscheiden. Wenn Frankfurt das Angebot für ihn akzeptiert hat, ist es natürlich schwer für Werder, aber ich hoffe noch, dass er bleibt.“
Nur wird genau das immer unwahrscheinlicher. Porto Alegre wirbt intensiv um den 28-Jährigen, Borrés eigentlicher Club Eintracht Frankfurt hätte nichts gegen einen Verkauf des Stürmers. 5,5 Millionen Euro sollen die Hessen erhalten. Auch die Spielerseite soll sich mit Internacional bereits über ein lukratives Geschäft einig sein. Doch auch Werder muss erst grünes Licht geben, sich mit den Brasilianern auf eine Summe für den Abbruch der Leihe einigen. Solange das nicht passiert ist, besteht eine minimale Resthoffnung, dass Borré doch noch an der Weser bleibt. Ailton probierte es deshalb mit einem ganz besonderen Zusatz-Angebot: „Seine Frau ist wie meine Mexikanerin – deshalb habe ich ihm gesagt: Okay, wenn du bei Werder bleibst, kocht meine Frau jeden Tag mexikanisches Essen für dich.“
So verlockend die kulinarische Offerte auch sein mag, wahrscheinlicher ist ein Abschied Borrés. Nelson Valdez, der ebenfalls in Oldenburg auf Torejagd ging und aktuell Co-Trainer bei Werders U23 ist, hätte dafür durchaus Verständnis. „Jeder Spieler muss auf seine Zukunft schauen“, meinte der Paraguayer. „Wir haben privat Kontakt und er hat mir gesagt, dass er sich hier sehr wohlfühlt. Trotzdem: Jeder Spieler hat nur ein paar Jahre Zeit zum Spielen und wenn das beste Angebot finanziell sowie familiär da ist, dann soll man das machen.“ Vermissen würde der Ex-Profi Borré dennoch. „Er hat sich bei Werder toll angepasst. Er läuft viel, hat Ehrgeiz, ist kopfballstark. Er könnte absolut ein Lieblingsspieler der Fans sein.“ Und der 40-Jährige ergänzte: „Brasilien ist näher an seiner Heimat, die Liga im Moment sehr stark – wenn auch nicht vergleichbar mit Europa. Auf der einen Seite wäre es also verständlich, auf der anderen Seite sehr traurig für uns Werder-Fans.“