Werder Bremen hat das Samstagabendspiel in der Fußball-Bundesliga bei Eintracht Frankfurt verdient mit 0:2 (0:1) verloren. Durch das Eigentor von Marco Friedl (8. Minute) gerieten die Gäste früh auf die Verliererstraße, Randal Kolo Muani sorgte kurz nach der Pause vor 50.000 Zuschauern für die Entscheidung (52.).
Die Einzelkritik der Werder-Spieler nach der Niederlage in Frankfurt:
Jiri Pavlenka: Früh geschlagen – und das vom eigenen Kapitän. Da war der Keeper machtlos. Genauso wie beim 0:2, das er zunächst noch mit einer tollen Parade bei einem Kopfball von Kolo Muani verhindert hatte. Ansonsten sehr sicher, auch bei Rückpässen, nur bei einem Sow-Schuss mit leichten Problemen. Note 2,5
Milos Veljkovic: Erhielt rechts in der Innenverteidigung etwas überraschend den Vorzug vor Amos Pieper und lieferte eine solide Partie ab ohne große Auffälligkeiten. Note 3,5
Niklas Stark (bis 73.): Als Abwehrchef sehr auffällig, positiv wie negativ. Sehr aggressiv und aufmerksam, half oft seinen Kollegen, musste dabei aber den schnellen Kolo Muani mehrfach per Foul stoppen – dafür gab es in der 40. Minute die Gelbe Karte. Damit ist Stark nächste Woche gegen Bochum gesperrt. Seine langen Bälle im Spielaufbau landeten zu oft im Nirwana. Leicht angeschlagen und Gelb-Rot-gefährdet war für ihn nach einer insgesamt ordentlichen Partie etwas früher Schluss. Note 3
Marco Friedl: Unglückliche Rückkehr nach Gelbsperre – schon nach sieben Minuten unterlief ihm ein ärgerliches Eigentor zum 0:1. Schwankte danach auf der schwachen linken Werder-Seite zwischen unkonzentriert und übermotiviert. Note 4,5
Romano Schmid (bis 86.): Ersetzte den gelbgesperrten Mitchell Weiser auf der rechten Seite. Diese ungewohnte Position gepaart mit fehlender Spielpraxis sorgten beim Österreicher für einen schwachen Auftritt mit vielen Ballverlusten. Und vor dem 0:2 konnte er Flankengeber Max nicht stoppen. Note 4,5
Ilia Gruev: Wegen der Erkrankung von Christian Groß als Sechser im Einsatz. Durchaus aufmerksam vor der Abwehr und passsicher, aber auch, weil er sehr auf Nummer sicher ging. Einmal zeigte er mit einem konsequenten Vorstoß, was auf der Position möglich ist. Note 4
Anthony Jung (bis 67.): Ganz schwacher Beginn. Beim 0:1 der Frankfurter war der Linksverteidiger wohl noch in der Kabine, ließ Vorbereiter Jakic einfach gewähren. Ähnliches Spiel direkt nach der Pause, als er nach Pavlenkas Parade zu spät reagierte und Knauff das 2:0 auflegen ließ. Dazu noch einige Fehlpässe. Note 5,5
Niklas Schmidt: Kam über einige wenige gute Ansätze nicht hinaus, konnte im Mittelfeld überhaupt nicht für Spielfluss sorgen. Bemühte sich redlich, doch am Ende wollten selbst die einfachsten Dinge nicht mehr gelingen. Note 4,5
Jens Stage (bis 67.): Rückfall in alte Zeiten, der Däne lief fast nur hinterher, konnte sich kaum durchsetzen. So auch beim Kopfball von Kolo Muani vor dem 0:2. Note 5
Marvin Ducksch: Wo war der Stürmer? Konnte sich und seine Kollegen kaum in Szene setzen. Dazu passte auch seine schwache Freistoß-Hereingabe kurz vor der Pause. Auch nach dem Wechsel unwesentlich auffälliger. Verwunderlich, dass er durchspielen durfte. Note 5
Niclas Füllkrug: In seinem 70. Bundesligaspiel für Werder wartete er vergeblich auf gute Anspiele. Die meist hohen Bälle legte er zwar ganz ordentlich ab, doch mehr wurde daraus nicht. Selbst wurde er nur selten gefährlich und spielte das dann auch nicht konsequent zu Ende – oder stand wie bei seinem vermeintlichen Anschlusstreffer kurz vor Schluss knapp im Abseits. Note 4
Lee Buchanan (ab 67.): Kam für Jung und legte auf der linken Seite gleich gut los mit einer feinen Hereingabe. Die Einsatzzeit wird dem Engländer guttun. Note -
Maximilian Philipp (ab 67.): Ersetzte Stage und sollte für mehr Spielwitz im Mittelfeld sorgen. Doch er passte sich dem Niveau seiner Kollegen an. Note -
Amos Pieper (ab 73.): Verteidigte für Stark in der Dreierkette. Note –
Eren Dinkci (ab 86.): Durfte als Joker erst sehr spät aufs Feld und zeigte gleich einen guten Flankenlauf. Note -