Das tat schon beim Zusehen weh und Michael Zetterer krümmte sich auch sofort auf dem Rasen: Der Keeper des SV Werder Bremen war von Cottbus-Stürmer Romario Hajrulla fies gefoult worden. Da wurde im ersten Moment schon Schlimmstes befürchtet. Doch Zetterer konnte nach einer kurzen Behandlungspause weiterspielen, nach dem 3:1-Sieg in der ersten Runde des DFB-Pokals beim FC Energie Cottbus gab es dann weitere Entwarnung. „Bei Zetti ist der Kopf so weit okay. Körperlich hat er aber schon etwas abbekommen – ein paar Prellungen. Trotzdem bin ich erstmal optimistisch für Augsburg“, meinte Werder-Coach Ole Werner mit Blick auf den Bundesliga-Auftakt am Samstag (15.30 Uhr) beim FC Augsburg.
Der durchgebrochene Hajrulla hatte sich den Ball etwas zu weit vorgelegt und dem herausgeeilten Zetterer somit die Chance zur Rettungstat gegeben. „Der Stürmer kommt halt zu spät, beide gehen volles Risiko“, beurteilte Werner die Szene sehr nüchtern. Die ausgestreckten Beine von Hajrulla hätten Zetterer allerdings auch am Kopf und nicht nur an den Armen und an der Brust treffen können, dann wären wohl schwere Verletzungen die Folge gewesen.
Schiedsrichter Harm Osmers hatte unabhängig davon sofort die Rote Karte gezückt. Darüber gab es auch keine Diskussion bei den Beteiligten. Hajrulla entschuldigte sich direkt nach der Szene und auch nach dem Abpfiff bei Zetterer. Energie-Coach Claus-Dieter Wollitz hielt die Rote Karte ebenfalls für angemessen, sprach aber auch von ein bisschen Bremer Glück. Denn bei der Entstehung der unfairen Aktion hatte Marco Friedl als letzter Mann Hajrulla festgehalten. „Vielleicht haben wir da sogar noch Glück, dass sich der Cottbuser Stürmer sich nicht fallen lässt“, meinte selbst Werner. Rot für Friedl wäre da durchaus möglich gewesen. Es kam anders – und am Ende waren alle froh, dass Zetterer mit leichten Blessuren die Heimreise antreten konnte.