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Baumann bittet um Verständnis Werders Kaderplanung wird zur Geduldsprobe 

Der Kader ist Werders Großbaustelle - auf der soll im Sommer fleißig gearbeitet werden. Aber das Geld ist knapp, und Sportchef Baumann weist darauf hin, dass es dauern kann, bis der neue Kader final steht.
02.06.2021, 20:11 Uhr
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Von Daniel Cottäus

Der neue Cheftrainer ist in Markus Anfang gefunden, womit die Arbeit für Werder Bremens Sportchef Frank Baumann nun allerdings erst so richtig los geht. Gemeinsam mit Anfang gilt es, die nach dem Abstieg dringend nötigen Umbauarbeiten am Kader anzugehen. Das ist Werders Großbaustelle, auf der während des Sommers fleißig gewerkelt werden soll.

Doch wie es Großbaustellen nun einmal so an sich haben - es dauert lange, ehe sie fertiggestellt sind. Erst recht, wenn die finanziellen Mittel knapp sind. Baumann warb deshalb vorab schon einmal um Verständnis dafür, dass die Bremer Kaderplanung bis in den August hinein offen bleiben könnte.

"Man muss davon ausgehen, dass wir zum Vorbereitungsstart und auch zum Pflichtspielstart den Kader noch nicht so finalisiert haben, dass wir sagen können, dass wir mit ihm definitiv die komplette Saison bestreiten werden. Es wird auch im August noch Bewegung geben", erklärte Baumann und begründete das mit der schweren Bremer Ausgangslage auf dem Transfermarkt.

Werder ist zunächst zwingend darauf angewiesen, Spieler für möglichst viel Geld zu verkaufen, ehe der Club selbst zuschlagen kann. Große Sprünge sind dabei auf keinen Fall möglich. Zur Erinnerung: Um das mächtige Finanzloch zu stopfen, hoffen die Bremer auf einen Transferüberschuss von bis zu 30 Millionen Euro. Fraglich ist, ob und wenn ja, wie viel Geld am Ende für Neuzugänge übrig bleiben wird.

Immerhin: Durch die Mittelstandsanleihe, mit der Werder 17 Millionen Euro eingenommen hat, "ist der Druck, unbedingt verkaufen zu müssen, etwas geringer geworden", berichtete Baumann. "Es ist auch nicht so, dass wir möglichst viele Spieler verkaufen müssen, sondern wir müssen gewisse Transferüberschüsse erzielen. Ich bleibe dabei: Wir möchten keine Spieler unter Wert verkaufen."

Schnelle Abschlüsse zeichnen sich nicht ab. Aktuell nimmt Baumann "eine große Zurückhaltung" auf dem Transfermarkt wahr. "Es gibt bei vielen Clubs eine gewisse Unsicherheit in der Frage, wie es weitergeht mit den Zuschauern. Dazu sind die Einnahme-Einbußen aus den letzten 15 Monaten deutlich spürbar", sagte er. Viele Clubs müssten ihr Kaderbudget reduzieren. Haben also weniger Geld zur Verfügung, das sie nach Bremen überweisen könnten.

Zudem dürften nicht wenige Vereine erst die Europameisterschaft abwarten wollen. Von Werder sind in Jiri Pavlenka (Tschechien), Ludwig Augustinsson (Schweden) und Marco Friedl (Österreich) drei Profis dabei. Baumann: "Mein Gefühl ist, dass bei den drei genannten Spielern zeitnah nichts passieren wird." Und auch darüber hinaus dürfte im Bremer Transfersommer vor allem ein Wort zentrale Bedeutung erlangen: Geduld. 

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