Das Ziel, vielleicht auch eher der Wunsch, war klar formuliert. Der Afrika-Cup sollte zu einer Chance werden – für Naby Keita, aber auch für den SV Werder Bremen. Nach viel Verletzungspech und erst drei Kurzeinsätzen in dieser Bundesliga-Saison mit gerade einmal 81 Minuten Spielzeit sollte sich der Guineer beim großen Kontinentalturnier endlich wieder Spielfitness und eine Brise Rückenwind holen. Ein Teil dieser Hoffnung hat sich zumindest schon mal erfüllt, Keita sammelte wieder Spielpraxis. Zur Soforthilfe wird er für die Grün-Weißen damit allerdings noch nicht automatisch. Zumindest muss er sich jetzt wieder hintenanstellen, wie Trainer Ole Werner klarmachte.
Trainer Werner freut sich über Rückkehr
Doch zunächst einmal freut sich der Coach des SV Werder Bremen über die Rückkehr des Nationalspielers. „Er macht grundsätzlich einen positiven Eindruck“, sagt Werner auf der Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Spiel gegen den 1. FC Heidenheim am Samstag (15.30 Uhr/Liveticker). Trotz des Turniers und einiger Reisestrapazen sei Naby Keita „in einem vernünftigen Zustand“. Das klingt zwar nicht euphorisch, aber ist immerhin schon wieder ein Fortschritt, nachdem der Guineer in der Hinrunde lange entweder verletzt fehlte oder noch nicht ernsthaft spielfit war. Beim Afrika-Cup kam der 28-Jährige, der am Samstag 29 Jahre alt wird, immerhin auf vier Einsätze mit 178 Minuten Spielzeit. Nun will Keita auch wieder bei Werder angreifen. „Er freut sich, wieder hier zu sein und Gas zu geben“, sagt Werner und kündigt Keitas Kader-Comeback für Samstag an.
Ob und wie viel der Afrikaner in näherer Zukunft aber spielen darf, steht auf einem anderen Blatt. „Jeder Fußballer kennt das und weiß, wie sowas läuft“, meint Werner. „Auch Naby hat mitbekommen, wie wir die letzten Wochen gespielt haben, und weiß, dass die Jungs, die auf dem Platz standen, ihren Job gut gemacht haben.“ Namentlich nennt Werner Senne Lynen, Jens Stage oder auch Leonardo Bittencourt, „die es in den letzten Wochen auf den zentralen Positionen alle durch die Bank weg echt gut gemacht haben“. Werner macht deutlich: „Am Ende ist es so wie immer: Man muss an den Jungs, die es gerade auch gut gemacht haben, erst mal vorbeikommen. Das gilt auch für Naby.“ Einfacher wird es für Keita ohnehin nicht, Einsätze zu sammeln. Schließlich sind im Winter in Skelly Alvero und Isak Hansen-Aaröen zwei junge Top-Talente fürs Mittelfeld dazugestoßen, die auf ihre Chance lauern. Gerade Alvero als Leihspieler von Olympique Lyon braucht Einsätze, um getestet zu werden, schließlich haben die Bremer für den Sommer eine Kaufoption, die bei einer stattlichen Summe von bis zu 6,25 Millionen Euro liegt.