Marvin Ducksch geht es gut, richtig gut. Kein Wunder: Der Stürmer des SV Werder Bremen hat gerade mit einem Tor und zwei Assist beim 4:2-Sieg gegen den VfL Wolfsburg für Furore gesorgt und sich zurück ins Rampenlicht der großen Fußball-Bühne gespielt. Deshalb liebäugelt der 30-Jährige mit einer Rückkehr in die Nationalmannschaft, aber noch mehr schwärmt er von dem besonderen Teamgeist am Osterdeich.
Mannschaft verbringt viel Zeit gemeinsam
„Ich habe einfach Bock auf diese Mannschaft, weil wir uns nicht nur auf dem Platz richtig gut verstehen“, sagt Ducksch in einem Interview mit dem „kicker“ und erklärt: „Bei uns ist es nicht nur so, dass man eine Stunde vor dem Training kommt und direkt nach dem Duschen wieder verschwindet. Wir sitzen oft in der Kabine zusammen, sprechen über die unterschiedlichsten Dinge. Das gab es, seitdem ich in Bremen bin, so noch nicht, und das ist schon außergewöhnlich, würde ich sagen – dass nicht jeder nur sein eigenes Ding macht. Und obwohl wir sehr viele Familienväter haben, nehmen auch die sich diese Zeit für uns als Mannschaft, weil wir ja sozusagen auch eine Familie sind.“
Aus sportlicher Sicht hebt Ducksch dabei einen Teamkollegen ganz besonders hervor: Mitchell Weiser, mit dem er sich auf dem Rasen fast blind versteht. Das gab es gerade erst wieder in Wolfsburg zu bewundern, als sie sich gegenseitig ihre Treffer auflegten. Weiser sei „der vielleicht wichtigste Spieler bei uns“, findet Ducksch und schwärmt: „Er liest Situationen viel früher, als man sie überhaupt erkennen kann.“ Deswegen hätte es der Schienenspieler auch verdient gehabt, für die deutsche Nationalmannschaft nominiert zu werden. Doch das ist nicht passiert, und nun sucht Weiser sein Glück in Algerien. „Ich hoffe, dass er nominiert wird“, sagt Ducksch.
DFB-Debüt liegt ein Jahr zurück
Er selbst würde auch gerne wieder für sein Land spielen. Fast genau ein Jahr liegt sein Debüt in der DFB-Auswahl zurück. Dass er nicht mehr nominiert wurde, habe an seiner eigenen Leistung und der guten Performance anderer Spieler gelegen. Doch Ducksch gibt nicht auf: „Mein Ziel ist es, in den nächsten Länderspielphasen noch einmal dabei zu sein. Auftritte wie in Wolfsburg machen mir Mut, dass das möglich ist.“ Kontakt zum DFB habe es seit einem Jahr aber nicht mehr gegeben.
Den Anlauf für den erneuten Sprung in die DFB-Auswahl dürfte Marvin Ducksch derweil auch weiterhin beim SV Werder Bremen nehmen, was nicht zuletzt an seiner Wertschätzung für den Club liegt. So stünde der SVW neben Duckschs Jugend- und früherem Lieblingsclub BVB „auf jeden Fall an Platz eins“ seiner Vita, erklärt er. Mittlerweile spielt der Offensivspieler schon über drei Jahre für Grün-Weiß, so lange war er bei seinen vorherigen Profi-Stationen nie geblieben: „Es gab immer wieder Dinge, die dann nicht mehr zusammengepasst haben“, erklärt er die früheren Vereinswechsel.
Stürmer dementiert Transfer-Gerüchte
„Bei Werder war das bislang nicht der Fall. Hier habe ich nicht das Gefühl, dass ich etwas anderes machen müsste.“ Eine Vertragsverlängerung sei zwar – wie unsere Deichstube zuvor bereits berichtet hatte – kein Thema, ein Abgang allerdings eben auch nicht: „Aktuell gibt es gar keine Gedanken in irgendeine andere Richtung“, so Ducksch. Die jüngsten Gerüchte um einen Transfer nach Austin in die MLS legt der Stürmer somit erstmal zu den Akten.