Pünktlich um 8 Uhr hat Niclas Füllkrug am Mittwochmorgen seine Arbeit beim SV Werder Bremen wieder aufgenommen, für verschiedene leistungsdiagnostische Tests, die Jahr für Jahr den Start in die Saisonvorbereitung markieren, verschwand der Stürmer im Weserstadion. Am Donnerstag soll er dann erstmals mit der Mannschaft auf dem Trainingsplatz stehen – wie lange Füllkrug allerdings noch zum Kader des Bremer Bundesligisten gehört, ist weiterhin unklar.
Am Dienstag hatte der „kicker“ berichtet, dass Füllkrug das ihm vorliegende Angebot zur Verlängerung seines noch bis 2025 laufenden Vertrages nicht annehmen werde. Das deckt sich mit den Informationen unserer Deichstube. Entsprechende Signale in diese Richtung haben den Verein zwar bereits erreicht, eine endgültige Absage des Angebots jedoch noch nicht. Weshalb sich Werder aktuell nicht dazu veranlasst sehen soll, zeitnah eine verbesserte Offerte für den Nationalstürmer nachzulegen. Heißt: Aktuell stocken die Gespräche zwischen Verein und Spielerseite. Zumal Werder finanziell auch nicht viel weiter nachbessern kann. "Wir können uns nur in dem wirtschaftlichen Rahmen bewegen, den wir uns leisten können", sagte Werders Leiter Profifußball Clemens Fritz gegenüber dem "kicker".
Dem Vernehmen nach möchte Werder Füllkrugs Arbeitspapier um ein Jahr ausdehnen, sprich den 30-Jährigen bis 2026 binden. Das Gehalt des Stürmers soll dabei deutlich aufgestockt werden, knapp drei Millionen Euro pro Jahr könnte er nach Informationen unserr Deichstube künftig in Bremen verdienen. Zur Erinnerung: Im vergangenen Sommer hatte Füllkrug einer Reduzierung seines Gehalts um rund 30 Prozent zugestimmt, die seit dem 1. Juli 2023 greift. Bei seiner damaligen Vertragsverlängerung war es darum gegangen, den finanziell stark angeschlagenen Club zu entlasten. Angesichts von Füllkrugs sportlicher Entwicklung bis hin zum WM-Teilnehmer und Bundesliga-Torschützenkönig ist dieses Modell nun aber nicht mehr zeitgemäß. Deshalb die offerierte finanzielle Korrektur nach oben, die die Spielerseite aber nicht überzeugt hat.
Füllkrug soll es dabei auch um das Thema Wertschätzung gehen. Wie zu erfahren ist, soll er seitens des Vereins die letzte Entschlossenheit vermissen, ihn unbedingt am Osterdeich halten zu wollen. Einen langen Poker möchte der Spieler in jedem Fall vermeiden. Bis spätestens August würde er seine sportliche Zukunft gerne geklärt haben, um mit seiner Mannschaft dann konzentriert in die neue Saison starten zu können, an deren Ende die Teilnahme an der EM 2024 stehen soll. Auf Nachfrage unserer Deichstube sagte Füllkrug am Mittwoch über seine Zukunftsplanung nur: „Es wird so viel spekuliert, ich kann da nichts zu sagen.“
Zuletzt hatte die „Bild“-Zeitung berichtet, dass Bayer 04 Leverkusen Füllkrug als Ersatz für den noch bis Oktober verletzten Patrik Schick auf der Liste hat. Da Füllkrug auch in der neuen Saison am liebsten in der Bundesliga spielen würde und mit der Werkself sogar in der Europa League vertreten wäre, könnte Leverkusen tatsächlich ein attraktives Ziel für ihn sein. Allerdings ist es fraglich, ob der Tabellensechste aus der Vorsaison wirklich einen zweistelligen Millionenbetrag für einen Stürmer hinlegt, der nach Schicks Rückkehr im Herbst womöglich gar nicht mehr erste Wahl ist. Werder hofft bei einem möglichen Füllkrug-Verkauf indes weiterhin auf das große Geschäft, soll erst ab 20 Millionen Euro gesprächsbereit sein. Zwingend abgeben müsse man den Spieler in diesem Sommer aber nicht, um die angestrebten Transferüberschüsse zu erzielen. Laut Fritz sei das auch anderweitig oder alternativ im kommenden Sommer möglich.
