Michael Zetterer hat noch einiges vor. Wie jeder andere Profi verfolgt auch der Torhüter des SV Werder Bremen ehrgeizige Ziele, die ihn bei der täglichen Arbeit antreiben. So wäre ein Titelgewinn beispielsweise ganz schön, wie er jetzt in einem Interview mit „Sport1“ erklärte. „Ob DFB-Pokal oder Europa, da kann ja alles kommen.“ Und: „Die Nationalmannschaft ist auch ein Traum von jedem jungen Fußballer.“ Nun ist Zetterer mittlerweile 29 Jahre alt, überhaupt erst seit gut einem Jahr Stammkeeper in der Bundesliga. Am Reiz des DFB-Trikots hat sich aber nichts geändert. Und der nationale Verband hat auch schon mal beim gebürtigen Münchener angeklopft.
Zetterer träumt von Nationalteam
„Ja, es gab Kontakt“, bestätigte Zetterer eine Unterhaltung mit DFB-Torwarttrainer Andreas Kronenberg. „Wir hatten ein sehr langes Gespräch, haben uns über alles Mögliche ausgetauscht. Da möchte ich jetzt nicht ins Detail gehen, es war aber ein gutes Gespräch.“ Im Nationalteam herrscht derzeit viel Bewegung zwischen den Pfosten. Manuel Neuer hat seine Karriere beendet, der legitime Nachfolger Marc-André ter Stegen (FC Barcelona) fällt aufgrund einer schweren Knieverletzung noch einige Monate aus. Zuletzt wechselten sich Alexander Nübel (VfB Stuttgart) und Oliver Baumann (TSG Hoffenheim) bei den Länderspielen des deutschen Teams ab – doch Bundestrainer Julian Nagelsmann hat bereits signalisiert, dass die Rotation im neuen Jahr ein Ende haben soll. Nicht ausgeschlossen dennoch, dass Zetterer – bei entsprechenden Leistungen – vielleicht doch irgendwann mal eine Einladung zum Hineinschnuppern in den DFB-Alltag erhält.
Apropos Leistung: Die will Werders Nummer eins natürlich auch insgesamt mit den Grün-Weißen zeigen. Das Team hält er jedenfalls für das Beste, seitdem er an der Weser unter Vertrag steht. „In der Kabine habe ich noch keine Mannschaft erlebt, die so intakt ist wie wir aktuell. Da stimmt wirklich einiges. Ich glaube, dass sich jeder mit jedem wirklich gut versteht“, schwärmt Zetterer, der 2015 zu Werder kam. Doch der Keeper benötigte einen langen Atem, um zur Stammkraft zu werden. „Enorm hart“, sei der Weg gewesen, gab der Bremer zu, „weil es sehr lange gedauert hat, mit vielen Umwegen und Verletzungen, die dazwischengekommen sind. Aber ich würde trotzdem keinen Tag davon missen wollen, weil es mich zu dem Menschen und Profisportler gemacht hat, der ich jetzt bin. Ich gehe mit sehr viel Ehrfurcht und Respekt an die ganze Nummer ran.“ Zaghafte Überlegungen und entsprechende Gespräche wegen eines möglichen Abschieds habe es laut Zetterer zwar durchaus gegeben, „aber mein Ziel und Hauptgedanke war immer, für diesen Verein im Tor zu stehen. Da war nie ernsthaft der Gedanke da, dass ich vielleicht woanders hingehe.“