Gut gespielt, lange mitgehalten, am Ende aber dennoch knapp verloren. Werder Bremen musste sich am Sonnabend dem FC Bayern München mit 1:2 geschlagen geben. Diese Noten haben sich die Werder-Profis verdient – unsere Einzelkritik:
Jiri Pavlenka: Weltklasse, wie er einen Pavard-Kopfball aus kürzester Distanz mit der rechten Hand entschärfte (20.). Bis zum 0:1 kaum gefordert und dabei genauso machtlos wie beim 0:2. Note 2
Amos Pieper (bis 55.): Erhielt den Vorzug vor Veljkovic und zeigte die gewünschte Aggressivität. Gegen Musiala wusste er sich aber nur mit einem Foul zu helfen und sah dafür früh Gelb (20.). Nicht seine einzige Bürde, seit Wochen plagen ihn Sprunggelenksprobleme – und die Verletzung brach kurz nach der Pause durch einen unglücklichen Tritt von Gnabry offenbar wieder auf: Er musste runter. Note 3
Niklas Stark: Nach seiner Fußverletzung im Schalke-Spiel rechtzeitig fit, um den Abwehrchef zu geben – und das war so wichtig! Verteidigte bis zum 0:1 wirklich alles weg und war Bremens Bester. Doch beim Gegentor kam er gegen Vorbereiter Musiala etwas zu spät, und vor dem 0:2 rückte er nicht mutig genug raus. Note 3,5
Marco Friedl: Nach einem misslungen Dribbling gleich zu Beginn ging der Kapitän auf Nummer sicher – ein guter Plan. Handelte sich dann nach einer halben Stunde eine unnötige Gelbe Karte ein, was seine Aufgabe nicht leichter machte. Beim 0:1 dann zu weit weg von Torschütze Gnabry. Note 4
Mitchell Weiser: Musste sich gegen die offensivstarken Bayern auf der rechten Seite zwar etwas zurückhalten, setzte aber trotzdem immer wieder Nadelstiche und probierte es vor dem Tor sogar mit der Hacke (34.). Vor dem 0:1 zu zaghaft gegen Flankengeber Mané – wieder einmal. Note 3,5
Christian Groß (bis 77.): Was für ein Solo! Schade, dass er es nicht mit dem 1:0 krönte (35.). Machte sein fehlendes Tempo vor der Abwehr mit gutem Auge und Cleverness wett. Kochte dabei einmal auch sehenswert Musiala ab, wofür es tosenden Beifall gab. Note 2,5
Anthony Jung (bis 77.): Wahrlich keine leichte Aufgabe auf der linken Seite gegen den schnellen Coman, doch die löste er zunächst mit Routine. Beim 0:1 stand er dann zu tief und hob so ein mögliches Abseits auf. Und beim 0:2 ließ er sich von Mazraoui und Sane übel vernaschen. Note 5
Leonardo Bittencourt (bis 82.): Spätestens nachdem ihm Cancelo auf die Achillessehne gestiegen war, total on fire (16.). Bot den Bayern lange Zeit die Stirn. Nach vorne zwar bemüht, aber ohne nennenswerten Ertrag. Note 3,5
Jens Stage: War vor allem bei Standards nicht zu beneiden, da musste er den kopfballstarken de Ligt bewachen. Und das gelang ihm ziemlich gut. Auch sonst mit seiner Aggressivität im Mittelfeld sehr wichtig. Bemühte sich auch, offensiv Akzente zu setzen, verpasste knapp das 1:2 (85.). Note 2,5
Romano Schmid: Überraschend als Stürmer in der Startelf, weil er der aktuell schnellste gesunde Bremer ist, so Coach Werner. Bot sich als zweite Spitze vorne immer wieder an, verlor dann aber auch viele Bälle. Gab trotzdem nie auf, bescherte Weiser eine richtig gute Chance (34.) und lief sich förmlich die Lunge aus dem Hals. Note 3,5
Marvin Ducksch (bis 77.): In seinem 60. Punktspiel für Werder ging nach vorne erst mal gar nichts, weil die Bayern so sehr drückten. Da war er sich nicht zu schade, viel mit nach hinten zu arbeiten. Immer wieder um spielerische Linie bemüht, doch wirklich viel ging da nicht. Note 3,5
Milos Veljkovic (ab 55.): Ersetzte den verletzten Pieper in der Abwehr und bot dabei eine solide Partie. Verbuchte zudem den Assists vor dem Bremer Anschlusstreffer. Note 3
Ilia Gruev (ab 77.): Durfte seinen 23. Geburtstag auch auf den Platz feiern – als Sechser-Ersatz von Groß. Note –
Lee Buchanan (ab 77.): Übernahm von Jung den Posten auf der linken Seite und tauchte gleich mal mutig im Bayern-Strafraum auf. Note –
Maximilian Philipp (ab 77.): War eigentlich in der Startelf erwartet worden, bekam dann wenigstens noch die Schlussphase. Note -
Niklas Schmidt (ab 82.): Kam für Bittencourt und packte schnell den herrlichen Hammer zum Anschlusstreffer aus (87.). Sein dritter Saisontreffer. Note -