Der SV Werder Bremen hat die erste Saison in der Fußball-Bundesliga als Tabellen-13. beendet. Für Trainer Ole Werner und die Mannschaft war es ein intensives Jahr. Durch den Klassenverbleib verlängerte sich der Vertrag des 35-Jährigen automatisch um ein Jahr bis 2024. Zum Abschluss der Spielzeit sprach der Coach in einer Medienrunde über die Rückschläge, Erfolgsfaktoren sowie die Zukunft der Angreifer Niclas Füllkrug und Marvin Ducksch.
Das sagte der Werder-Trainer über ...
… die erste Bundesliga-Saison nach dem Aufstieg: Unter dem Strich war es ein erfolgreiches Jahr. Jetzt muss man häufiger als in der zweiten Liga mit Negativerlebnissen umgehen. Das macht die Sache für die Gruppe schwerer und intensiver. Mit dem ersten Bundesligajahr bin ich aber sehr zufrieden.
… über den Verbleib von Marvin Ducksch und Niclas Füllkrug: Selbstverständlich ist es nicht, dass sich die beiden auch in der ersten Liga so entwickelt haben. Beide sind sehr ehrgeizig und haben fußballerisch eine hohe Qualität. Wir haben unser Spiel nicht groß verändert, sodass sie auch weiterhin in ihre Situationen gekommen sind. (…) Wir hoffen, dass beide bleiben, weil sie für uns extrem wichtig sind. Wir werden alles versuchen, dass sie hier bleiben.
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… die Unterschiede zur zweiten Liga: Das Spiel ist ein anderes. Die Trauben hängen sichtbar höher. Der größte Unterschied zur zweiten Liga ist, dass es Mannschaften immer wieder gelingt, aus sehr wenigen Situationen heraus gefährlich zu werden und ein Spiel zu entscheiden. Aber es gab wenig Dinge, die einen taktisch oder mental überrascht haben. Auf viele Dinge waren wir gut vorbereitet. Auch deshalb, weil es hier viele Spieler gibt, die Erstliga-Erfahrung haben.
… die Rückschläge der Saison: Speziell nach dem Winter hatten wir mit vielen Personalproblemen zu kämpfen. Teilweise auch im Training hatten wir eine sehr kleine Gruppe. Da war die Trainingsqualität nicht auf dem Niveau, auf dem wir uns das gewünscht hätten, sodass wir uns schneller weiterentwickeln. (…) Trotzdem bin ich insgesamt stolz auf die Art und Weise, wie die Mannschaft gearbeitet hat.
… die Werder-Heimschwäche (18. in der Heimtabelle): Teilweise haben wir in den Heimspielen leichter die Kontrolle verloren als auswärts. Ich glaube trotzdem, dass manches dann auch manchmal nicht zu erklären ist. Man kann nicht sagen, dass die Leistungen in den Heimspielen schlechter waren als auswärts.
… das Erfolgsrezept der Saison: Für uns war der Schlüssel für eine mehr oder weniger sorgenfreie Saison, dass wir als Gruppe wieder sehr gut funktioniert haben. Und die Einzelspieler mit ihren Einzelinteressen haben sich auch in schwierigen Momenten immer wieder in den Dienst der Mannschaft gestellt.
… Niklas Schmidt und das öffentliche Thematisieren seiner mentalen Probleme: Jeder muss seinen eigenen Weg damit finden. Er hat seinen Weg gefunden, es geht ihm damit besser. Wir versuchen, jeden Spieler bestmöglich zu unterstützen – sportlich aber vor allem auch menschlich. Es ist eine Situation, auf die man natürlich nicht vorbereitet ist, weil es nicht Teil der Ausbildung ist oder jeden Tag vorkommt. Man geht aber als Mensch damit um und versucht zu unterstützen.
… Ziele für die zweite Saison: Das ist eine Frage, die man beantworten kann, wenn man weiß, wie sich die Liga zusammengesetzt hat und wie sich die Konkurrenz aufgestellt hat. Trotzdem wollen wir besser werden, das ist auch klar. Erstmal gilt es für uns, die Punkte zu holen, dass man auch in der Liga bleibt.