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Meisterfeier für Bayer? Werder geht personell vor Leverkusen-Spiel auf dem Zahnfleisch

Der SV Werder Bremen ist am kommenden Sonntag bei Spitzenreiter Bayer Leverkusen zu Gast. Während die Grün-Weißen arg ersatzgeschwächt an den Rhein reisen, kann die Werkself bereits Deutscher Meister werden.
08.04.2024, 16:55 Uhr
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Von Malte Bürger

In der Fußball-Bundesliga bahnt sich Historisches an. Elfmal in Folge hieß der Deutsche Meister zuletzt FC Bayern München – doch die Phalanx dürfte in diesem Jahr durchbrochen werden. Bayer 04 Leverkusen schickt sich an, erstmals in der Vereinsgeschichte den Titel zu holen, schon am kommenden Wochenende könnte der Gewinn der Schale feststehen. Und der SV Werder Bremen wäre hautnah dabei, denn die Mannschaft von Trainer Ole Werner ist der nächste Gegner der dominanten Werkself (Sonntag, 17.30 Uhr). Ob die Bremer zum Partycrasher taugen? Fraglich. Allein schon wegen der personellen Voraussetzungen.

Sperren, Verletzungen – Werder lässt in diesen Wochen keine Schwächung aus. Vor allem in der Abwehr nicht. Niklas Stark fehlt noch länger, Anthony Jung ist gesperrt, bei Amos Pieper schmerzt erneut das Sprunggelenk und Kapitän Marco Friedl handelte sich jüngst gegen Eintracht Frankfurt (1:1) die fünfte Gelbe Karte ein. Da stellt sich die Dreierkette für den unangenehmen Leverkusen-Trip quasi von allein auf – wenn nicht noch etwas Unerwünschtes dazwischenkommt. Milos Veljkovic, Christian Groß und Julian Malatini dürften in der Verteidigung auflaufen. Auch Jens Stage wird nach seiner Roten Karte im Mittelfeld fehlen, dort muss ebenfalls eine Umbesetzung her. „Das ist schon ein Brett – und jetzt geht es gegen keinen Geringeren als den Tabellenführer“, sagt Friedl und prognostiziert: „Das wird eine Abwehrschlacht. Es ist aber auch ein Bonusspiel. Da braucht es einen Sahnetag von uns und einen Scheißtag von Leverkusen.“

Dass der Österreicher ausgerechnet bei dieser schier unlösbaren Herausforderung seine Sperre abbrummt und anschließend bei womöglich etwas aussichtsreicheren Partien wieder dabei ist, war keineswegs Kalkül. „Ich hätte gerne auch gegen Leverkusen gespielt“, meint Friedl und blickt nochmal auf die entscheidende Verwarnung vom vergangenen Wochenende zurück. „Ich hatte das die ganze Zeit im Kopf, musste in dieser Szene aber einfach hingehen, sonst dreht der Gegenspieler auf.“

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Trotz der klar verteilten Favoritenrolle am nächsten Sonntag gibt man sich im Rheinland noch zurückhaltend, will den greifbar nahen Meistercoup nicht voreilig bejubeln. „Die Situation ist super, aber wir wollen nicht zu früh feiern“, sagt Bayer-Coach Xabi Alonso. „Wir warten ein bisschen, können vielleicht nächsten Sonntag etwas feiern. Wir müssen Geduld haben." Sein Team tanzt in dieser Saison noch auf drei Hochzeiten, neben dem Ligatitel winkt auch der Gewinn des DFB-Pokals, darüber hinaus will der Klub in der Europa League weit kommen.

Spielerisch begeistert Leverkusen seit Monaten, wettbewerbsübergreifend wurde keine einzige Niederlage kassiert. Ein Rauschzustand, der im Moment fast alles gelingen lässt. Auch deshalb könnte es für Werder am Sonntag richtig ungemütlich werden – ein Sparringspartner auf dem Weg zur Leverkusener Krönung. Mit einem Bayer-Sieg wäre Tabellenplatz eins fix, verliert der FC Bayern München einen Tag zuvor gegen den 1. FC Köln könnte die Meistersause sogar ohne eigenes Zutun starten. Vielleicht wäre dieser kollektive Freudentaumel Werders große Chance – so wie umgekehrt 2004, als die Bremer just in München den Titel geholt hatten und eine Woche darauf mit teils bunt gefärbten Haaren und nach tagelangem Feiern mit 2:6 im Weserstadion von Bayer 04 Leverkusen abgeschossen wurden.

Marvin Ducksch lässt sich den Optimismus aber auch so nicht nehmen. „Jetzt haben wir wieder drei, vier neue Spieler in der Startformation, die ihre Chancen bekommen. Jeder kann sich aufs Neue zeigen für den Endspurt“, betont der 30-Jährige und meint mit Blick auf den Rest der Saison: „Wenn wir mit der kämpferischen Leistung aus dem Frankfurt-Spiel und der spielerischen Leistung vom Anfang des Jahres auf den Platz gehen, bin ich sehr zuversichtlich, dass wir noch Punkte holen.“ Vielleicht ja sogar völlig überraschend in Leverkusen.

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