Hier eine hartnäckige Zerrung an der Rippenmuskulatur, dort eine Erkrankung, später noch eine kurze Erkältung und jetzt noch einmal eine Grippe. Nein, so ganz optimal ist die Saison für Leonardo Bittencourt bislang irgendwie nicht gelaufen. Von 25 möglichen Partien hat der Mittelfeldspieler des SV Werder Bremen deshalb nur 17 absolviert, allerdings 14 davon von Beginn an. Was wiederum zeigt, dass Trainer Ole Werner sehr gern auf Bittencourt setzt – und das im Endspurt der Saison gern wieder durchgängig tun würde.
„Was er zu leisten imstande ist, wenn er im Vollbesitz seiner Kräfte ist, hat man insbesondere zu Saisonbeginn gesehen“, erinnert Werner. Damals war der Achter in der Tat blendend gestartet, erzielte unter anderem zwei Tore an den ersten vier Spieltagen (gegen Wolfsburg und Frankfurt). Doch danach begann die Zeit der stetigen Unterbrechungen, eine völlig falsche Taktung setzte ein. Bittencourt brachte es in der Folge nur noch auf einen Assist (kürzlich beim 1:2 in Augsburg). Dafür wusste er noch als Aushilfe auf dem rechten Flügel zu überzeugen, als Mitchell Weiser dort verletzungsbedingt oder gesperrt fehlte. Trotzdem: Die Saison blieb ein einziges Auf und Ab. „Es haben ihn immer einzelne Sachen zurückgeworfen, die für sich gesehen nicht dramatisch sind, ihn aber immer wieder aus dem Rhythmus bringen“, hat Ole Werner beobachtet. „Für sein ganzes Spiel, das sehr von der Energie und Aggressivität lebt, ist es jedoch sehr wichtig, dass er konstant fit ist.“
Diese Dauerhaftigkeit soll und will sich der 29-Jährige jetzt in der ausgiebigen Länderspielpause aneignen. Am Dienstagnachmittag stand er nach überstandener Influenza erstmals wieder mit den Teamkollegen auf dem Trainingsplatz, absolvierte bei ungemütlichem Nieselwetter zumindest anteilig ein paar Übungen. Ebenso wie die auch zuvor erkrankten Mitspieler Marco Friedl und Christian Groß. Zeit für den nächsten Anlauf also. Stetig soll die Belastung in den nächsten Tagen steigen – damit Bittencourt bald wieder ein gewinnbringender Faktor im Bremer Spiel sein kann. „Er tut alles dafür, wir tun alles dafür“, betont Werner. „Ich hoffe, dass er jetzt die zwei Wochen nutzen kann, damit er gegen Hoffenheim (2. April, 17.30 Uhr, Anm. d. Red.) wieder in einem guten Zustand ist.“ Aus der falschen Taktung soll schließlich doch noch ein schöner Rhythmus werden.