27 Minuten lang stand Lee Buchanan kürzlich während Werder Bremens 2:2 bei Borussia Mönchengladbach auf dem Platz, was nach dem Spiel – trotz einiger guter Szenen des jungen Engländers – zu einer Randnotiz verkam. Denn die Geschichten des Abends hatten fraglos andere geschrieben.
Immerhin: Für Buchanan war der knapp halbstündige Einsatz der bisher längste im Jahr 2023, was von ihm durchaus als positives Zeichen gewertet werden darf. „Er hat es nach seiner Einwechslung richtig gut gemacht“, lobte Trainer Ole Werner und fügte mit Blick auf Buchanans Konkurrenten Anthony Jung an: „Die beiden sind nicht so weit voneinander entfernt.“ Allerdings weit genug, dass Werner bis auf Weiteres wohl auf Jung als linken Schienenspieler setzen wird. Wie sich für Buchanan daran etwas ändern könnte, hat der Coach dem 22-Jährigen nun öffentlich mit auf den Weg gegeben.
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„Lee hat seine Qualitäten und auch die Möglichkeiten, an Tony heran- und grundsätzlich auch vorbeizukommen“, sagte Werner, der dafür von Buchanan aber erwartet, dass dieser „seine Stärken und seine Vorteile noch konsequenter einsetzt“. Unbestritten ist, dass der Sommer-Neuzugang von Derby County der schnellere Spieler als Jung ist, was Werner so beschreibt: „Seine Geschwindigkeit ist das, was er in die Waagschale wirft. Er verfügt über deutlich mehr Tempo als Tony, aber er muss es eben auch nutzen, um in Zweikämpfe zu kommen. Du darfst das Tempo nicht nur dafür nutzen, um läuferisch mithalten zu können, sondern du musst auch Bälle gewinnen. Das ist ein Punkt, in dem er sich noch verbessern kann.“
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Jung hingegen stehe für konstante Leistungen „auf einem vernünftigen Niveau“, ist also anders formuliert die verlässlichere und risikoärmere Variante. „Tony ist sicherlich der zweikampfstärkere und robustere Spieler und hat das bessere Timing im Eins-gegen-eins“, sagte Werner. Genau das gilt es für Buchanan wettzumachen oder durch andere Vorzüge auszugleichen, wenn es für mehr Spielzeit reichen soll. „Er kann seine Geschwindigkeit auch im Offensivspiel noch besser einsetzen, sodass er häufiger zur Grundlinie geht und sich in Positionen bringt, aus denen er flanken kann“, forderte Werner – und hielt fest: „Am Ende ist die Frage, welcher Spieler seine Stärken wie einsetzt. Da kann Lee noch einen Schritt nach vorne machen. Ich gehe davon aus, dass er seine Möglichkeiten bekommen wird, sich zu zeigen und auch vorbeizuschieben.“