Ende Mai wird Julian Malatini 24 Jahre alt – ein Alter, das im Fußball häufig als eine Art Schwelle gilt: zwischen Talentstatus und der Einstufung als gestandener Profi. Der Innenverteidiger des SV Werder Bremen befindet sich nicht nur altersbedingt, sondern auch wegen seiner sportlichen Entwicklung in einer Art Zwischenphase. Mit mittlerweile 23 Pflichtspieleinsätzen für die Grün-Weißen ist der Argentinier kein klassisches Talent mehr – doch um als etablierter Bundesliga-Spieler zu gelten, fehlt es ihm weiterhin an regelmäßigen Einsätzen. „Julian wünscht sich natürlich mehr Spielzeit“, weiß auch Werders Leiter Profifußball Peter Niemeyer im Gespräch mit unserer Deichstube.
Im Kalenderjahr 2025 kommt der 23-Jährige bislang lediglich auf 22 Bundesliga-Minuten – verteilt auf zwei Kurzeinsätze. Sein bislang einziger Startelfeinsatz in diesem Jahr datiert aus dem Februar und war das DFB-Pokalspiel bei Arminia Bielefeld – ein Abend, der aus Sicht des Verteidigers aufgrund eines Eigentors, mehrerer Unsicherheiten und dem Ausscheiden unglücklicher kaum hätte verlaufen können. Seitdem saß Malatini in elf Bundesligaspielen nur noch auf der Bank. Ein entscheidender Faktor: Die Dreierkette um Marco Friedl, Niklas Stark und Amos Pieper präsentierte sich im weiteren Verlauf der Rückrunde enorm stabil – nur zehn Gegentore kassierte Werder aus den vergangenen elf Bundesliga-Partien. „Zuletzt hat unsere Dreierkette durch eine hohe Konstanz überzeugt, weshalb er weniger Spielanteile hatte“, erklärt Niemeyer.
"Hoffen, dass er den nächsten Schritt gehen wird"
Trotz der schwierigen Phase stellt man in Bremen die grundsätzliche Qualität Malatinis nicht infrage. „Er hat immer wieder zeigen können, was in ihm steckt“, betont Niemeyer – und verweist auf dessen starken Einstand in der Vorsaison sowie mehrere vielversprechende Einsätze in der Hinrunde der abgelaufenen Spielzeit. Gleichzeitig unterstreicht Werders Leiter Profifußball: „Er ist jetzt anderthalb Jahre bei uns und daher hoffen wir, dass er den nächsten Schritt gehen wird.“ Der Argentinier soll nicht mehr nur Ergänzungsspieler sein, sondern eine verlässliche Alternative, wenn das Stammpersonal mal verletzungsbedingt oder gesperrt ausfällt.
Die Sommervorbereitung könnte für die Empfehlung den entscheidenden Rahmen bieten. Nicht zuletzt, weil in Milos Veljkovic und Anthony Jung zwei erfahrene Innenverteidiger den Verein verlassen. Zwar hat Werder bislang noch keinen Neuzugang für die Abwehr verpflichtet, dennoch ist es sehr wahrscheinlich, dass weitere externe Verstärkung kommt – und die vakanten Planstellen nicht ausschließlich mit Eigengewächsen wie Mick Schmetgens oder Karim Coulibaly aus der eigenen U19 aufgefüllt werden. Für Julian Malatini bedeutet das: Er muss sich steigern, will er seinen Platz in der Bundesliga dauerhaft behaupten und im kommenden Jahr an seinem Geburtstag auf ein sportlich erfolgreicheres Lebensjahr zurückblicken.