Die Grundsatzentscheidung in der Geschäftsführung ist längst gefallen. “Wir wollen den Weg weitergehen”, sagt Frank Baumann und meint den Weg, den Werder Bremen vor zweieinhalb Jahren mit Thomas Schaaf eingeschlagen hat. Im Nachwuchsleistungszentrum den neuen Posten eines Technischen Direktors zu schaffen und diesen mit Schaaf, dem Double-Trainer von 2004, zu besetzen, sei damals “die absolut richtige Entscheidung” gewesen, meint Baumann. In seiner Funktion als Geschäftsführer und Sportchef steht er nun vor der Aufgabe, mit Schaaf die weitere Zukunft zu planen. Der im Sommer 2018 geschlossene Vertrag läuft am 30. Juni aus. Werder will die Zusammenarbeit fortsetzen, laut Baumann ist eine Einigung mit Schaaf aber nicht mal eben auf die Schnelle zu erreichen. “Er hat damals gesagt, dass er für die drei Jahre, die er bei Werder unterschrieben hat, alles andere beiseite schieben wird. Jetzt macht er sich natürlich seine Gedanken, wie seine Zukunft aussehen wird. Da wird es auch noch weitere Gespräche geben”, erklärt der 45-Jährige.
Schaaf schließt Rückkehr als Trainer nicht aus
Aus Aussagen wie diesen könnte man heraushören, dass Baumann ein Brett zu bohren hat, um seinen ehemaligen Trainer bei Werder zu halten. Doch auf Nachfrage spielt der Manager die Situation als „ganz normalen Prozess“ herunter: “Jeder macht sich Gedanken, mehr ist es auch nicht.” Gegenüber der DeichStube bestätigt Schaaf (59), er sei “kein Mensch, der sich gleich festlegt. Wenn ein Vertrag ausläuft, überdenkt man immer, ob man die Zusammenarbeit fortführen möchte.” Konkrete Gründe habe er dafür nicht, eine Rückkehr ins Trainergeschäft will er zwar “nie ausschließen, aber es ist nicht wahrscheinlich, dass ich da spontan irgendwo einsteige”, sagt er.
Bleibt noch ein Punkt: das liebe Geld. Werder hat zwar entschieden, sich weiter einen Technischen Direktor leisten zu wollen, allerdings geht es in allen Bereichen darum, Kosten einzusparen. Der Sparkurs muss “noch rigider” werden, hat Werder-Chef Klaus Filbry gerade erst angekündigt. Heißt: Gekürzte Bezüge auch für einen Technischen Direktor? Schaaf wehrt das Thema ab, sagt: “Wenn es mir ums Geld gehen würde, dann hätte ich den Job gar nicht erst annehmen dürfen. Dann hätte ich etwas anderes machen müssen.” Er will jetzt mit Baumann in Ruhe die Zukunft besprechen, “das haben wir noch nicht in Gänze getan, aber wir haben ja auch noch ein paar Wochen Zeit”.