Vor eineinhalb Wochen sind Werders Sportchef Frank Baumann und Trainer Florian Kohfeldt während des Bundesligaspiels zwischen Köln und Schalke auf der Tribüne gesichtet worden, und dass sie nicht nur wegen der leckeren Waffeln im Stadion gewesen sind, wie Kohfeldt später im Spaß gesagt hat, ist schon damals klar gewesen. Werders sportliche Führung hat sich in Köln nach möglichen Verstärkungen umgeschaut, und eine davon ist Leonardo Bittencourt gewesen, wie der "Kicker" am Dienstag berichtet hat. Nach Informationen von MEIN WERDER haben die Bremer tatsächlich großes Interesse daran, den 24 Jahre alten Offensivspieler im Sommer zu verpflichten. Allerdings ist der Wechsel noch längst nicht perfekt.
Bittencourt steht zwar noch bis Sommer 2021 beim 1. FC Köln unter Vertrag, kann den Bundesligaabsteiger aber dank einer Ausstiegsklausel verlassen. Die festgeschriebene Ablösesumme beträgt nach Informationen von MEIN WERDER acht Millionen Euro. Werder hat konkretes Interesse am Flügelstürmer, ist aber längst nicht der einzige Klub, der ihn auf der Einkaufsliste stehen hat. Unter anderem werden 1899 Hoffenheim, Tottenham Hotspur aus England und AS Monaco aus Frankreich mit Bittencourt in Verbindung gebracht, allesamt Vereine also, die, im Gegensatz zu Werder, in der kommenden Saison im Europapokal spielen werden. Bittencourt selbst, so heißt es, hat noch keine Entscheidung getroffen, wo er von der kommenden Saison an spielen möchte.
Bittencourt passt in Kohfeldts Anforderungsprofil
Klar ist nur, dass der ehemalige deutsche Junioren-Nationalspieler Köln verlassen möchte – anders als etwa Timo Horn und Jonas Hector, die mit dem Klub in die zweite Liga gehen werden und den sofortigen Wiederaufstieg anpeilen. "Er ist ein guter Spieler und ein guter Typ. Aber wir müssen damit leben, dass er uns verlassen kann und wahrscheinlich auch verlassen wird", hatte Kölns Geschäftsführer Armin Veh am Montag über Bittencourt gesagt.
In Bremen würde Bittencourt perfekt ins Anforderungsprofil passen, das Kohfeldt kürzlich umrissen hat, als er auf mögliche Neuzugänge angesprochen wurde. „Wir brauchen einen Spieler, der sich in den Zwischenräumen wohlfühlt und keinen, der da draußen an der Linie klebt“, hatte Kohfeldt gesagt. Bittencourt wäre so ein Spieler, der zudem gut nach hinten arbeitet und bereits über ordentlich Bundesligaerfahrung verfügt. Der Rechtsfuß hat für Borussia Dortmund, Hannover 96 und den 1. FC Köln bislang 128 Erstligaspiele bestritten.