Etwas mehr als 30 Minuten waren es nur, aber die hatten es in sich. Issa Kaboré hat seine Chance im Spiel gegen Dortmund (2:2) mit mehreren guten Aktionen nachhaltig genutzt und für den gewünschten Schwung gesorgt, den der SV Werder Bremen zuvor hatte vermissen lassen. Was automatisch die Frage aufwirft, ob der Nationalspieler Burkina Fasos beim kommenden Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 (Freitag, 20.30 Uhr) nun auch ein Fall für die Startelf der Grün-Weißen ist. Peter Niemeyer als Werders Leiter Profifußball hätte jedenfalls keinerlei Bedenken.
„Issa ist voll im Saft und ein absoluter Kandidat für mehr Spielzeit. Ich freue mich sehr, dass er sich mit solch einer Leistung wie gegen den BVB in der Mannschaft einbringen konnte“, erklärt der 41-Jährige im Gespräch mit unserer Deichstube. „Ich hätte keine Bauchschmerzen, wenn Ole Werner und sein Trainerteam sich für einen Einsatz von Beginn an bei ihm entscheiden würden.“ Der Platz auf der linken Seite gehört aktuell Derrick Köhn. Die Leihgabe von Galatasaray Istanbul bringt ähnlich viel Tempo mit wie Kaboré, hat auch schon einige Akzente im Laufe dieser Saison gesetzt. Doch es gab eben auch unauffälligere Auftritte, bei denen Köhn nicht mutig genug seine eigentlichen Qualitäten einbrachte.
So wie zuletzt gegen die Borussia. Andererseits waren es bei Kaboré eben bislang auch ausschließlich kürzere Einsätze. In vier Partien stand der 23-Jährige seit seinem Leih-Wechsel von Manchester City für Werder auf dem Rasen, Defensivaufgaben spielten da aufgrund des Spielstands in fast allen Fällen eine eher untergeordnete Rolle. Bei einem Mitwirken von Beginn an sähe das natürlich anders aus, da käme es weitaus mehr auf das Thema taktisches Verständnis an.
Ole Werner wird selbst am besten wissen, ob Kaboré binnen kürzester Zeit auch diese Vorstellungen des Trainerteams verinnerlicht hat und bereit ist, mehr Verantwortung zu tragen. Für Peter Niemeyer kommen solche Überlegungen dagegen fast einem Luxusproblem gleich, weshalb er wohlwollend bilanziert: „Wir haben auf beiden Außenbahnen richtig viel Qualität.“