Mit Pfefferspray und Schlagstöcken ist die Polizei gegen randalierende Fußballfans von Werder Bremen am Bahnhof Hannover vorgegangen. Rund 80 von 250 angereisten Fans habe sich auf dem Weg zum Bundesligaspiel beim VfL Wolfsburg im Zug nicht kontrollieren lassen und sich in einem Waggon eingeschlossen, teilte die Bundespolizei am Samstag mit.
Die Beamten hätten die Krawallmacher im Bahnhof Hannover zur Feststellung der Personalien aus dem Zug geholt. Als der Zug Richtung Wolfsburg weiterfahren sollte, zogen andere Fans mehrfach die Notbremse und schlugen eine Scheibe ein. Der Zug wurde daraufhin gestoppt, die Passagiere mussten aussteigen.
Einige Fans reisten mit einem Ersatzzug weiter, bis zu 80 Störer mussten zur Identitätsfeststellung im Bahnhof bleiben. Die Behörden wollten am Abend entscheiden, ob die Randalierer in Gewahrsam kommen oder nach Platzverweisen zurückgeschickt werden. Für den stundenlangen Einsatz hatte die Bundespolizei Reservekräfte und Unterstützung der Landespolizei angefordert.
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Im Vorfeld des Spiels gab es verschärfte Sicherheitsvorkehrungen. Einige Beamte trugen Maschinenpistolen, zudem waren die Einlasskontrollen nach der Absage des Fußball-Länderspiels in Hannover durch den Sicherheitsdienst des VfL verschärft worden. Autos, die auf den VIP-Parkplatz fuhren, wurden durchsucht. Zuschauer wurden abgetastet. Eine konkrete Gefährdungslage lag nach Polizeiangaben jedoch nicht vor.
Auch rund 130 Anhänger des Fußball-Bundesligisten Hannover 96 sorgten auf dem Weg nach Mönchengladbach nach Randale in einem Regional-Zug für einen unplanmäßigen Stopp. Die Polizei reagierte rigoros auf das Ziehen der Notbremse und organisierte die sofortige Rückführung der "etwa 130 Ultras" in die niedersächsische Landeshauptstadt. (dpa)