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Kommentar über die Bahnfusion Bahnrevolution

Die Fusion zwischen dem französischen Alstom-Konzern und der Zugsparte von Siemens beweist, wie ernst es Präsident Macron mit der Wiederbelebung des Projekts Europa meint, schreibt Philipp Jaklin.
27.09.2017, 17:15 Uhr
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Bahnrevolution
Von Philipp Jaklin

Am Dienstag hielt Emmanuel Macron vor Studenten in Paris sein mitreißendes Plädoyer für mehr Europa. Und nur wenige Stunden später wurde die Idee einer deutsch-französischen Frischzellenkur zugunsten des Integrationsprojekts industriepolitisch ganz konkret: Die Großfusion zwischen den Herstellern der Hochgeschwindigkeitszüge TGV und ICE, zwischen Alstom und der Zugsparte von Siemens, war besiegelt.

Das ist ein gewaltiger Schritt für die Franzosen. Macron beweist, wie ernst er es mit Europa meint. Paris verabschiedet sich zugunsten eines neuen europäischen Schwergewichts (das mehrheitlich unter Kontrolle der Deutschen steht) im Bahngeschäft vom traditionellen Interventionismus, der so lange Frankreichs Wirtschaftspolitik geprägt hat – eine Revolution.

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Und es ist bitter nötig. Denn sonst wäre die Dominanz der Chinesen mit ihrem Staatskonzern CRRC bald erdrückend. Die Kapitalkraft der Asiaten ermöglicht ihnen gewaltige Sprünge in Forschung und Entwicklung. Deswegen müssen die Europäer ihre Kräfte bündeln. Bleibt zu hoffen, dass Macrons Vorschläge für ein neues Europa auch an anderer Stelle auf fruchtbaren Boden fallen – etwa bei der Reform der Eurozone.

philipp.jaklin@weser-kurier.de

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