Bremen ist einer der Topstandorte in der Raumfahrtbranche. Mit seinen Unternehmen und Instituten – mit Messen und Kongressen. Aktuell findet die Space Tech Expo Europe in Bremen statt. Anfang der Woche trafen sich nationale und internationale Raumfahrtexperten auf der Weltraumkonferenz MoreSpace des WESER-KURIER.
Ein Selbstgänger ist das aber nicht. Einen Bestandsschutz gibt es in dieser Branche längst nicht mehr, seit private Unternehmen wie die US-Firma SpaceX den etablierten Anbietern das Geschäft mit Satelliten und Raketen zu günstigen Preisen schwerer machen. Und zwar in einem Markt, der einst ausschließlich über öffentliche Steuergelder funktionierte – egal in welchem Land.
Seit es immer mehr Satelliten gibt, die eine Vielzahl von Aufgaben auch ohne militärischen Bezug erfüllen, wird daraus sogar ein zunehmend lukratives Geschäft. Doch ganz so privat sind die Neueinsteiger dann doch nicht. Auch SpaceX bekommt Subventionen und wird von der amerikanischen Raumfahrtbehörde Nasa bevorzugt behandelt. Andere Nationen lassen ebenfalls in manchen Bereichen keine Konkurrenten zu.
Europa ist da die Ausnahme. Vielleicht aber nicht mehr lange – zumindest wenn es nach der scheidenden Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) geht: Sie hat sich auf der MoreSpace-Konferenz in diesem Zusammenhang für mehr Protektionismus ausgesprochen. Das klingt wie ein Rückfall ins vorherige Jahrhundert. Aber dieser Weg scheint unausweichlich.