Baumaschinen, Mähdrescher, Turbinen – das Geschäft mit der sperrige Ladung läuft gut in Bremerhaven. 1,2 Millionen Tonnen im Jahr schlägt die BLG im Schwergutsegment "High & Heavy" um. Jetzt soll das Angebot noch erweitert werden: Das Bremer Logistikunternehmen mietet ab Juli ein ehemaliges Werftgelände im Kaiserhafen an, um dort XXL-Fracht umzuschlagen und zu bearbeiten. Die so genannte MWB-Fläche an der Barkhausenstraße umfasst 60.000 Quadratmeter, Lagerhallen sowie Schiffsliegeplätze mit zwei Kränen an einer 600 Meter langen Kaje.
"Mit dieser Investition reagieren wir auf die gestiegene Nachfrage im Umschlag von selbstfahrenden Einheiten, Breakbulk-Cargo sowie Projektladung", erklärt Matthias Magnor, Vorstandsmitglied und Chief Operating Officer (COO) der BLG-Gruppe. Denn die Anmietung des Geländes ermöglicht es, den Umschlag zu erhöhen und mehr Dienstleistungen rund um die Maschinen und Anlagen anzubieten. Magnors Plan: Bis 2026 soll eine "High & Heavy-Factory" für technische Dienstleistungen auf dem Gelände entstehen. Die Detailkonzepte werden noch erarbeitet. "Technische Bearbeitung, Instandhaltung oder auch Montage sind denkbar", erläutert Magnor. Für Pkw bietet die BLG bereits einen Extraservice in Technikzentren an: Inspektionen, Lackierarbeiten, den Einbau von Sonderzubehör und Ähnliches.
Die Hafenflächen, inklusive der bereits vorhandenen Kräne, ermöglichen außerdem die Montage und Demontage von Großanlagen. Vor ein paar Jahren etwa baute Thyssen-Krupp im Hafen eine komplette Sieb- und Brechanlage für ein kanadisches Eisenerzbergwerk auf und verschiffte es dann nach Übersee. "Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass dort zukünftig bestimmte Komponenten von Windenergieanlagen umgeschlagen werden könnten", sagt Magnor.
Neben dem geplanten Freihafen-Status sei auch die Anbindung des Geländes ans Autoterminal ein wichtiger Aspekt, so die BLG: Die geplante High & Heavy-Factory grenzt direkt an die vorhandenen BLG-Flächen im Kaiserhafen; so kann die Zufahrt vom BLG-Terminal künftig direkt erfolgen. Das Gelände soll ab Juli schrittweise in Betrieb genommen werden.