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Umbau in Bremerhaven Kreuzfahrtschiff dockt bei der Lloyd Werft

Die "Renaissance" in Bremerhaven: Das Kreuzfahrtschiff wird modernisiert und könnte nach der Fusion zweier Reedereien in neuem Glanz erstrahlen.
16.01.2025, 14:49 Uhr
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Von Christian Eckardt

Seit dem vergangenen Wochenende liegt das 220 Meter lange französische Kreuzfahrtschiff „Renaissance“ erstmals in der Lloyd Werft Bremerhaven für umfangreiche Modernisierungsarbeiten. Nach französischen Medienberichten steht eine rund 15 Millionen Euro teure Modernisierung des Schiffes an. Neben weiteren technischen Maßnahmen zur Reduzierung von Schadstoffemissionen, der Installation eines Anschlusssystems für Landstrom sollen auch die meisten öffentlichen Bereiche und Kabinen umgestaltet werden. Die "Renaissance" wurde 1993 in Italien als „Maasdam“ erbaut und fährt seit dem seit dem Sommer 2023 für die Reederei Compagnie Française de Croisières (CFC).

Im Spätsommer 2024 hatte CFC die jetzt anstehende Werftzeit bis Ende Februar angekündigt; dafür mussten die ursprünglich geplanten Winterreisen an Bord der „Renaissance“, die zu 100 Prozent französischsprachig durchgeführt werden, abgesagt werden. Die erste planmäßige Reise der „Renaissance“nach der Werftzeit soll am 1. März in Le Havre starten, dann geht es auf eine 15-Nächte-Reise nach Nordnorwegen.

Ob diese Reise dann möglicherweise in einem anderen Erscheinungsbild des Schiffes erfolgen wird, ist derzeit noch unklar. Denn mittlerweile haben die Reederei CFC und die britische Ambassador Cruise Line die Fusion beider Unternehmen zur Ambassador Group bekanntgegeben. Ziel dieser Fusion ist die Gründung einer preisgünstigen Kreuzfahrtlinie, die sich auf „No-Fly-Reisen“ konzentriert und Reisende über 55 Jahre anspricht. Die neu gegründete Gruppe beabsichtigt, vom erwarteten jährlichen Wachstum des europäischen Kreuzfahrtsektors von zwölf Prozent in den nächsten fünf Jahren zu profitieren.

Flotte aus drei Kreuzfahrtschiffen

Die Ambassador Group wird hierzu eine Flotte von drei kleinen bis mittelgroßen Schiffen betreiben. Dazu gehören von Ambassador Cruise Line die 1.400 Gäste fassende, bereits 1991 erbaute „Ambience“ und die „Ambition“ mit einer Kapazität für 1200 Gäste. CFS steuert ihr einziges Kreuzfahrtschiff, die jetzt bei der Lloyd Werft eingetroffene „Renaissance“ bei, die über eine Kapazität für 1200 Gäste verfügt.

Auch die beiden Schiffe der Ambassador Cruise Line sind bei der Lloyd Werft nicht unbekannt, wurden sie doch in den vergangenen Jahren dort schon mehrfach umfangreich modernisiert. Alle drei Schiffe werden von dem Hamburger Unternehmen BSM Cruise Services, einem Unternehmen der Bernhard Schulte Gruppe, gemanagt.

Die nun angekündigte Fusion soll nach Angaben der Unternehmen die betriebliche Effizienz und die gemeinsame Nutzung von Ressourcen zwischen den beiden Marken ermöglichen und so ihre Marktposition stärken. Beide Marken werden ihre unterschiedlichen Identitäten beibehalten und jeweils britische und französische Kreuzfahrterlebnisse anbieten. Die Ambassador Group plant, Ende 2025 in Partnerschaft mit dem Unternehmen Corendon, einem führenden europäischen Reiseveranstalter, ein gemeinsames Fly-Cruise-Programm für die Karibik einzuführen, das auf Märkte in Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden abzielt. Weitere Einzelheiten zum Karibikprogramm einschließlich der Reiserouten werden in den kommenden Tagen bekannt gegeben.

Hohe Erwartungen

Christian Verhounig, Chefmananger von Ambassador Cruise Line, betonte, dass diese Fusion einen bedeutenden Schritt in Richtung ihrer Vision für die Kreuzfahrtbranche darstellt. "Indem wir unsere Stärken vereinen, schaffen wir eine Organisation, die unseren Gästen außergewöhnliche Erlebnisse bietet und gleichzeitig nachhaltige Praktiken beibehält", so Verhounig. "Gemeinsam werden wir wegweisend sein, wenn es darum geht, erschwingliche, hochwertige, authentische und umweltverträgliche Kreuzfahrten anzubieten.“

Maëlysse Pierrot-Guibourt, die Chefin von CFC, merkte an, dass diese Zusammenarbeit Synergien maximieren und das Angebot beider Marken auf dem Kreuzfahrtmarkt verbessern werde. „CFC ist eine neue und wachsende französische Marke, und dieser Zusammenschluss mit Ambassador, einer erfolgreichen, ehrgeizigen britischen Marke, die Märkte und Destinationen ausbauen will, ist für beide Unternehmen äußerst positiv", so Pierrot-Guibourt. Die Transaktion der Fusion soll bis Ende Januar 2025 abgeschlossen sein. Somit ist es gut möglich, dass die „Renaissance“ nach Abschluss der Werftzeit bei der Lloyd Werft mit einem neuen Außenanstrich der Ambassador Group verkehren wird.

Die Ambassador Group wird mehrheitlich im Besitz der bestehenden Aktionäre der Ambassador Cruise Line, dem britischen Investmentunternehmen Njord Partners, verbleiben, während Cheyne Capital aus London, Hauptaktionär von CFC, eine Minderheitsbeteiligung übernimmt.

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