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Kündigungen im November Lloyd-Werft droht erneut das Aus

Die Zukunft der Bremerhavener Werft ist lange schon unklar. Am Freitag sind die Mitarbeiter informiert worden, dass der Standort 2022 geschlossen werden soll. Die Verkaufsgespräche laufen dennoch weiter.
22.10.2021, 20:53 Uhr
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Von Lisa Schröder

Trotz der lange schon unsicheren Zeiten sind die schlechten Nachrichten für die Beschäftigten am Freitag unerwartet gekommen. So berichtet es Betriebsratschef Nils Bothen. Auf einer Mitarbeiterversammlung habe der Geschäftsführer Carsten Sippel mitgeteilt, dass die Lloyd-Werft bis Ende März des nächsten Jahres geschlossen werde. Kündigungen sollen im November ausgesprochen werden.

Für die Mitarbeiter wiederholt sich damit ein Stück Geschichte. Im Februar hatte der malaysische Mutterkonzern Genting die Schließung der Werft zum Jahresende angekündigt. Doch es gab immer wieder Hoffnung, dass es dazu nicht kommt. Zwischen Genting und der ebenfalls in Bremerhaven ansässigen Rönner-Gruppe gab es Gespräche über einen Verkauf. Die aber platzten.

Zuletzt bemühte sich Genting selbst um neue Aufträge und eine Zukunft für die Werft. Aus Sicht von Bothen beflügelte die Fertigstellung der Luxusjacht "Solaris" diese Absichten. "Das hat weltweit für Aufsehen gesorgt", so Bothen. Nun ist die Unsicherheit wieder groß. Insgesamt arbeiten am Standort 350 Mitarbeiter.

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In der Belegschaft und bei Bothen gibt es zugleich weiter Hoffnung, dass Gespräche mit Rönner doch noch zur Übernahme führen. Es gibt Gründe für die Hoffnung. Gegenüber Radio Bremen äußerte sich Carsten Haake, Geschäftsführer der MV Werften, die Verhandlungen über einen Verkauf der Werft seien nicht beendet. Die Rönner-Gruppe gehe ebenfalls davon aus, dass weiterverhandelt werde, heißt es im Bericht.

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"Das finde ich sehr schräg", sagt Doreen Arnold von der IG Metall Weser-Elbe vor dem Hintergrund der Ankündigung am Freitag zu diesen Aussagen. Die Gewerkschaft würde den Kauf durch Rönner begrüßen, das Szenario sei zuletzt aber als unwahrscheinlich dargestellt worden.

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