Um mehr als zwei Drittel ist der Luftverkehr in Europa geschrumpft. Die Lufthansa bedient nur noch fünf Prozent ihrer Verbindungen. So manche Airline kämpft ums Überleben. Die Gesellschaften stornieren Flugzeug-Bestellungen oder zögern sie hinaus – was auch die Hersteller mit voller Wucht trifft.
Wenn Airbus-Chef Guillaume Faury nun in einem dramatischen Appell vor einer existenzbedrohlichen Lage seines Unternehmens warnt, ist das auch ein Signal an die Politik. Staatshilfe will das Unternehmen nur als Ultima Ratio in Anspruch nehmen, doch dazu könnte es schneller kommen als gedacht. Stellenabbau allein wird womöglich nicht ausreichen.
Zwar ist der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern besser mit Barmitteln ausgestattet als sein US-Rivale Boeing. Doch irgendwann ist das Geld verbrannt. Und die Gefahr ist groß, dass viele Firmen ihre Geschäftsreise-Politik dauerhaft ändern und dieser Teil Geschäfts erst nach Jahren wieder annähernd Vorkrisenniveau erreicht. So unsicher alle Prognosen sind, eines ist klar: Airbus gehört zu den strategisch bedeutenden Industrien, vor die sich der Staat schützend stellen muss.