Das Luft- und Raumfahrtunternehmen Airbus steckt laut einem Bericht des "Spiegel" in einem Korruptionsskandal. Wie das Magazin schreibt, sollen Ermittler auf dutzende Korruptionszahlungen in dreistelliger Millionenhöhe sowie ein System aus Schwarzgeldkassen gestoßen sein. Die Münchner Staatsanwaltschaft stehe deshalb kurz davor, Anklage gegen den Flugzeugbauer zu erheben. Bereits im vergangenen Jahr hatte sich Airbus bei einer britischen Antikorruptionsbehörde selbst angezeigt.
Briefkastenfirmen und Schmiergeld
Laut "Spiegel"-Bericht soll Airbus von Paris aus Briefkastenfirmen gegründet haben, die im Zusammenhang mit der Firma Vector Aerospace in London stehen. Es gehe um Schmiergeld, das im Zusammenhang mit dem Verkauf von Eurofighter-Kampfflugzeugen nach Österreich gezahlt worden sei.
Mitte September hieß es noch, der Untersuchungsausschuss, der wegen Korruptionsvorwürfen gegen Airbus einberufen wurde, wolle seine Arbeit vorerst einstellen. Zum damaligen Zeitpunkt gab es keine greifbare Ergebnisse. Derzeit prüfen britische, französische und deutsche Behörden die Korruptionsvorwürfe gegen Airbus. Airbus-Chef Tom Enders unterstütze nach Informationen des "Spiegel" zwar die Ermittlungen, widerspreche allerdings den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft. (dpa/bul)