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Lebensmittel-Discounter beansprucht 40 Prozent der Fläche des neuen Gewerbegebiets / Verträge unterschrieben Netto baut Zentrallager in Grüppenbühren

Lange ist bereits hinter vorgehaltener Hand darüber spekuliert worden, wer sich hinter dem großen Logistik-Unternehmen verbirgt, das ins neue Gewerbegebiet Ganderkesee-West einziehen wird. Gestern wurde bekannt, dass der Lebensmittelkonzern Netto-Marken-Discount künftig von Grüppenbühren aus bis zu 250 Filialen mit Lebensmitteln und Non-Food-Artikeln beliefern wird. Die Verträge über den Grundstücksverkauf haben die Bürgermeisterin und Netto bereits vor einigen Wochen unterzeichnet.
11.10.2013, 00:00 Uhr
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Von Jochen Brünner

Lange ist bereits hinter vorgehaltener Hand darüber spekuliert worden, wer sich hinter dem großen Logistik-Unternehmen verbirgt, das ins neue Gewerbegebiet Ganderkesee-West einziehen wird. Gestern wurde bekannt, dass der Lebensmittelkonzern Netto-Marken-Discount künftig von Grüppenbühren aus bis zu 250 Filialen mit Lebensmitteln und Non-Food-Artikeln beliefern wird. Die Verträge über den Grundstücksverkauf haben die Bürgermeisterin und Netto bereits vor einigen Wochen unterzeichnet.

Wenn die Archäologen ihre Arbeiten auf dem Areal des geplanten Gewerbegebiets Ganderkesee-West abgeschlossen haben, wird sich das Landschaftsbild dort innerhalb kürzester Zeit dramatisch verändern. Innerhalb von nur zehn Monaten wird der Lebensmittelkonzern Netto-Marken-Discount in Grüppenbühren auf 127000 Quadratmetern ein Zentrallager errichten, von dem aus auf 40000 Quadratmetern Lagerfläche täglich bis zu 250 Filialen mit Lebensmitteln und Non-Food-Artikeln beliefert werden. Baustart soll im ersten Quartal 2014 sein, bereits ab Herbst soll das Logistikzentrum seine Auslieferungen starten. Der Lebensmittel-Discounter wird mit Abstand der größte Betrieb sein, der sich im neuen Gewerbegebiet ansiedelt. Von der Gesamtfläche des Areals von rund 28 Hektar beansprucht Netto allein 40 Prozent.

In Ganderkesee freut man sich vor allem über eine Menge neuer Arbeitsplätze, die die Neuansiedlung mit sich bringen werde. Wie viele es genau sein werden, wollte Netto-Sprecherin Christina Stylianou gestern allerdings noch nicht verraten und bat um Geduld bis Ende des Monats.

Erste Gespräche über die Ansiedlungspläne des Discounters hat es nach Mitteilung von Bürgermeisterin Alice Gerken-Klaas bereits Mitte 2011 gegeben. „Die Mehrheit der Ratsmitglieder hat das Projekt seitdem positiv begleitet“, bilanzierte die Rathauschefin gestern. Anfangs habe die Gemeinde Ganderkesee auch noch in Konkurrenz zu zwei anderen Standorten in der Umgebung gestanden, sich letztlich aber durchgesetzt. Aus Sicht von Netto ermöglicht der zentral im Liefergebiet gelegene Standort in unmittelbarer Nähe zur Autobahn 28 sowohl kürzere Wege zu Lieferanten als auch zu Filialen, sodass die täglichen Emissionen gesenkt werden würden. Für den Standort in der Gemeinde Ganderkesee hätten einerseits die räumlichen Entwicklungsmöglichkeiten und die optimale Verkehrsanbindung zur Autobahn A 28 den Ausschlag gegeben.

Nach der Darstellung von Netto werde das Gebäude aus zwei Teilen bestehen: Im unteren Bereich sollen Tiefkühl- und Molkereiprodukte sowie Nudeln und Mehl gelagert werden, im oberen Bereich würden Büroräume entstehen. Verschiedene Temperaturzonen würden dabei laut Netto die Qualitäts- und Frischestandards der zu kommissionierenden Lebensmittel gewährleisten.

Insgesamt betreibt der Konzern bundesweit derzeit 18 ähnliche Lager, in denen täglich sämtliche Artikel für die über 4100 Netto-Filialen in Deutschland gelagert, kommissioniert und ausgeliefert werden. Ob der Neubau in Ganderkesee Auswirkungen auf das Logistikzentrum in Verden haben wird, will der Konzern ebenfalls erst Ende des Monats verraten.

Mit einem Umsatz von 11,3 Milliarden Euro und über 59000 Mitarbeitern ist Netto-Marken-Discount nach eigener Darstellung (nach Aldi und Lidl) der drittgrößte Anbieter im deutschen Discount-Segment. Für die Zukunft will der Konzern, der zur Edeka-Gruppe gehört und 2009 insgesamt 2300 Plus-Filialen von der Tengelmann-Gruppe übernommen hat, seinen Expansionskurs fortsetzen und kündigt für die kommenden Jahre die Eröffnung zahlreicher weiterer Märkte an, so dass von einem wachsenden Bedarf an Mitarbeitern und Auszubildenden auszugehen sei. In Ganderkesee betreibt Netto einen Markt in Heide.

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