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Maritime Wirtschaft Rönner-Gruppe kauft Werftanteile in Bremerhaven

Die Bremerhavener Unternehmer Nadine und Dieter Petram haben nach über 30 Jahren ihre Anteile an Bredo Dry Docks und zwei weiteren Gesellschaften an ihren langjährigen Partner abgegeben: die Rönner-Gruppe.
24.07.2019, 20:18 Uhr
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Von Wolfgang Heumer

Die Unternehmerfamilie Petram hat ihre Werftbetriebsgesellschaften in Bremerhaven an die ebenfalls als Familienunternehmen geführte Rönner-Gruppe verkauft. „Nachdem wir seit Jahren bereits eng zusammengearbeitet haben, setzen wir mit diesem Schritt die strategische Zukunftssicherung des Schiffbaus und der Schiffsreparatur an der Wesermündung fort“, teilten beide Familien mit. Petram bleibt den Werftbetrieben als Vermieter und Verpächter der Firmengelände eng verbunden und will sich weiter für den Standort engagieren. Unmittelbar nach dem Vertragsabschluss informierten die Familien ihre Belegschaften. Die Veränderung der Gesellschafterstrukturen soll keine negativen Auswirkung auf die insgesamt 400 Beschäftigten haben.

Der Verkauf der Betriebsgesellschaften betrifft die Bremerhavener Dockgesellschaft Bredo (Bredo Dry Docks), German Dry Docks (GDD) und die German Ship Repair (GSR). Größtes Einzelunternehmen in der Gruppe ist die Bredo mit mehr als 250 Beschäftigten. „Im Interesse der Mitarbeiter und der Zukunft aller Unternehmen haben wir uns bewusst entschieden, unsere bisherigen Anteile in eine uns vertraute Hand zu geben und nicht etwa an Kapitalgesellschaften zu veräußern“, teilte die Familie Petram mit. Bei den meisten ihrer Firmen handelt es sich um „echte“ Familienunternehmen, in denen die Beschäftigten bereits in der zweiten und dritten Generation arbeiten.

Engere Zusammenarbeit in den letzten Jahren

Die neue gesellschaftsrechtliche Konstellation hat eine lange Vorgeschichte. In den vergangenen Jahren hatten Nadine und Dieter Petram die Firmen bereits organisatorisch enger zusammenrücken lassen und so die Auslastung der acht Docks erheblich optimiert. In verschiedenen Schritten bündelten sie die Kräfte im Bereich Schiffsreparatur und Umbau sowie das Servicegeschäft für Reeder und Charterer und erhöhten so die Schlagkraft der Unternehmen an der Weser und in Cuxhaven. Mit dieser Strategie wurde der Werftenstandort Bremerhaven gestärkt und international wettbewerbsfähig gehalten.

„Der Verkauf der Gesellschaftsanteile war die logische Konsequenz und spiegelt unsere gemeinsame Verantwortung für den Standort wider“, unterstreichen beide Familien. Rönner verfügt wie Petram über jahrzehntelange Erfahrung im Schiff- und Stahlbau. Die Bremerhavener Rönner-Gruppe hat auch international einen guten Ruf im Neu- und Umbau, im Reparaturbereich sowie im Rohr- und Maschinenbau. Großes Renommee erwarb das Familienunternehmen unter anderem mit dem Neubau des Spezialtransporters „Kugelbake“ sowie der Bark „Alexander von Humboldt II“.

Ähnliche Entstehungsgeschichte

Beide Familien arbeiten seit Jahren eng zusammen und sind zudem durch eine ähnliche Entstehungsgeschichte verbunden. Unabhängig voneinander hatten Heinrich Rönner und Dieter Petram mit kleinen Stahlbaufirmen als Subunternehmer für die Werften an der Weser begonnen. Schritt für Schritt bauten sie in den folgenden Jahren parallel zueinander schlagkräftige Firmengruppen auf, die sie sicher auch durch die großen Schiffbaukrisen steuerten. Nach dem Zusammenbruch des Bremer Vulkan-Verbundes Mitte der 1990er-Jahre schufen beide Unternehmer als Partner die Basis für den heutigen Reparatur- und Umbaustandort Bremerhaven, indem sie den Reparaturbetrieb der damaligen Schichau Seebeckwerft im Fischereihafen als Gesellschafter der Bremerhavener Dockgesellschaft übernahmen und absicherten.

Den Grundstein für die jetzt verkaufte Unternehmensgruppe legte Dieter Petram, als er 1994 das Werftgelände Kaiserhafen II übernahm. Künftig will sich Familie Petram auf ihre Geschäftszweige Projektentwicklung, den Bau von Häusern wie etwa Port Marina 26, Golfplatz, An der Geeste, Werftquartier sowie die Vermietung und Verpachtung von Gewerbe- und Pieranlagen, Docks und Maschinen konzentrieren.

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