In Bayern wollen 40 Brauereien den Pfandpreis für die Bierkiste anheben. Statt 1,50 Euro sollen es in Zukunft bis zu sechs Euro sein. So wollen sie mehr Wertschätzung für die Plastikkiste erreichen. Zu viele Biertrinker basteln sich daraus Sitzmöbel – ist ja schnell gemacht, indem man die Kiste umdreht und zwei Telefonbücher drauflegt, damit es nicht so hart ist.
1,50 Euro Pfand sei weit unter Einkaufspreis – der Chef der Bremer Union-Brauerei, Ludger Kastens, begrüßt eine Erhöhung auf 3,50 Euro – aber nur als einheitliche Lösung. Für Kastens ist jede verschwundene Union-Kiste am Ende immer noch ein guter Werbeträger, obwohl inzwischen eigentlich eine Sättigung eingetreten sein müsste.
Bayerns Brauereien sollten sich dagegen nicht zu sehr beklagen, weil immer mehr Brauereien ihre individualisierten Kisten und auch Flaschen verwenden. In Zeiten des Klimaschutzes wäre es sinnvoller, auf einheitliche Flaschen und Kisten zu setzen, damit Leergut aus Berchtesgaden nicht erst wieder nach Flensburg gekarrt werden muss. Deshalb sollten die Marketing-Strategen der Brauereien einsehen, dass Klimaschutz irgendwann auch zum Kaufargument wird.