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Pläne für das Schlachthof-Gelände 30-Millionen-Investition in Aumund

Am Donnerstag entscheidet der Vegesacker Beirat über den Bebauungsplan für das Schlachthof-Areal. Projektentwickler Olaf Mosel plant drei neue Gebäude mit Läden, Büros und einer Seniorenwohnanlage.
13.06.2018, 23:47 Uhr
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Von Volker kölling

Aumund. Die Aumunder werden Augen machen: Wo jetzt noch die Hallen des alten Schlachthofs zwischen Meinert-Löffler-Straße und den Gleisen am Aumunder Bahnhof stehen, soll eventuell schon ab dem kommenden Jahr ein Ensemble von drei dreigeschossigen Gebäuden entstehen: die beiden Häuser zur Straße mit Läden, Büros, Praxen und kleinen Wohnungen. Im hinteren zum Teich gewandten Gebäude will Olaf Mosel von M-Projekt, wie berichtet, für das Unternehmen „Convivo“ eine Seniorenwohnanlage bauen.

An diesem Donnerstagabend wird der entsprechende Bebauungsplan 1569 im Vegesacker Beirat behandelt. Im Wirtschaftsausschuss des Stadtteilparlamentes war das Projekt vor einigen Wochen schon einmal kurz Thema, als es um das Zentrenkonzept des Bremer Senats ging. Weil das auch in Vegesack gilt, kann Investor Olaf Mosel keinen Drogeriemarkt der Rossmann-Kette im – von der Straße gesehen – linken Gebäude des Trios unterbringen. Vor dem Problem steht er heute immer noch: „Der Senat hatte lange eine Novellierung dieses Konzeptes angekündigt. Aber ich befürchte, das wird noch bis nach der Wahl auf sich warten lassen“, sagt Olaf Mosel. Jetzt spricht er von Alternativen wie einem Bäcker, einem Schlachter, einer Apotheke und dergleichen.

Dabei hatte sogar Edeka-Markt-Chef Frank Damerow Mosel als direkter Nachbar gesagt, dass er einen Rossmann-Markt als gutes Zusatzsortiment in der Nähe begrüßen würde, so Olaf Mosel. Trotz solcher Argumente ist er aber im Bauressort nicht weitergekommen: „Man fürchtet offiziell die Kannibalisierung der Vegesacker Innenstadt, obwohl es dort außer dem winzigen Netto gar keinen Discounter gibt.“ Rund um den Aumunder Bahnhof gibt es sie schon und sie haben dort Fakten jenseits irgendwelcher Konzepte geschaffen: Lidl und Aldi sind vor dem Zentrenkonzept aufgetaucht. Andererseits darf der Rewe-Markt heute nicht einmal auf seinem angestammten Grundstück neu gebaut werden.

Jedenfalls will Olaf Mosel mit der 30-Millionen-Investition nicht mehr warten. Zur Straße hin wird die Laden- und Bürozeile sechzig bis siebzig Parkplätze bieten, die Seniorenwohnanlage bekommt eine Tiefgarage. Es muss Platz sein auch für die Menschen, die hier arbeiten. Olaf Mosel: „Das ist ja jetzt als Gewerbegebiet ausgezeichnet, hatte aber am Ende aber nur noch ein paar Leihschlachter aufzubieten, wenn man die Arbeitsplätze gezählt hat.“ Bald werde hier ein Vielfaches an Menschen eine Arbeit finden, sagt Olaf Mosel.

Wenn es nach ihm ginge, könnten auf den 10 000 Quadratmetern schon Anfang 2019 die Abrissbagger anrollen. Die Altlastengutachter haben demnach auf dem Grund nichts Verdächtiges entdeckt. Der Großteil der Fläche sei über die Jahrzehnte ohnehin versiegelt gewesen, weiß der lokale Projektentwickler. Vier Wochen veranschlagt er für den Abriss, dann startet das eigentliche Projekt, für das sein Team bis jetzt noch keinen griffigen Namen gefunden hat.

Der steht hingegen für die Grundstücke hinter dieser Ecke inklusive der Flächen am alten Aumunder Angelteich schon fest: Teichquartier. Olaf Mosel: „Das werden wir in einem unserer nächsten Schritte entwickeln. Und dann planen wir auch die Aufwertung des großen Teichs direkt an der neuen Seniorenwohnanlage zu einer Art Stadtteilpark.“ Tatsächlich ahnt man momentan von den Straßenachsen her gar nicht, wie grün es in der Gegend eigentlich ist – und wie viel Wasserfläche Aumund hier ziemlich versteckt zu bieten hat.

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