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Freibaderöffnung in Bremen Ab ins kühle Nass

Im Bremer Westbad hat am Montag die Freibadsaison begonnen. Die anderen Bremer Freibäder ziehen erst in knapp zwei Wochen nach.
07.05.2018, 19:49 Uhr
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Ab ins kühle Nass
Von Aljoscha-Marcello Dohme

Charlotte und Line haben Glück. Wegen der mündlichen Abiturprüfungen am Alten Gymnasium fällt für die beiden elfjährigen Schülerinnen der Unterricht aus. Kurzerhand haben sich die Freundinnen dazu entschlossen, den freien Tag im Westbad zu verbringen. Damit gehören die Mädchen zu den ersten Bremern, die in dieser Saison im Freibad schwimmen.

"Wir haben uns am Freitag kurzfristig dazu entschlossen, das Freibad bereits am Montag zu eröffnen", sagt Jochen Ralle, Betriebsleiter des Westbads. Grund dafür sei das anhaltend schöne Wetter gewesen. "Einige Gäste hatten schon nachgefragt, wann wir das Freibad endlich öffnen", berichtet Ralle. Da das Westbad mit seinen drei Becken eher klein ist und kaum Winterschäden aufwies, konnte das Freibad in so kurzer Zeit eröffnet werden.

Gestartet ist die Freibadsaison bereits um 6.30 Uhr. "Am Morgen haben wir zwei Gäste gezählt, die ihre Bahnen zogen. Den meisten Menschen war das Wasser wahrscheinlich noch zu kalt" mutmaßt Ralle. Zu früher Stunde zeigte das Thermometer des Betriebsleiters 17 Grad an.

Viel wärmer ist das Wasser am Nachmittag allerdings auch nicht. Bademeister Simon Kramer hält das Thermometer in das Schwimmerbecken: "18 Grad. Im Planschbecken dürfte das Wasser wärmer sein." Er macht den Test. Immerhin 20 Grad sind es dort. laute Schreie übertönen immer wieder das Wassergeplätscher. "O mein Gott, ist das kalt", ruft jemand. Eine Mutter reagiert sofort und empfiehlt ihrer kleinen Tochter: "Halte lieber erst einmal den Fuß ins Wasser."

Charlotte und Line lassen sich jedoch nicht abschrecken, sie springen einfach ins Wasser. "Es ist sehr kalt. Kälter, als ich gedacht habe. Draußen ist es viel wärmer", berichtet Line. Ähnlich geht es Charlotte. Doch nach ein paar Schwimmzügen hat sich das Mädchen an die Temperatur gewöhnt. "Ich spüre die Kälte schon gar nicht mehr", sagt die Elfjährige.

Während sich Charlotte und Line auf der Wasserrutsche im Nichtschwimmerbecken vergnügen, spielen Marvin und Moritz Football auf der Wiese. Die Studenten haben über die sozialen Netzwerke von der Öffnung des Freibads erfahren und sich von der Uni aus auf den Weg nach Walle gemacht. Nach der Partie Football zieht es die beiden in Richtung Schwimmbecken.

Erste Schwimmer sind vor allem Kinder

"Es wird erfrischend", prognostiziert Moritz. Er klettert auf die Rutsche und schreit "oah", als er im Wasser landet. Es ist doch deutlich kälter, als Moritz vermutet hat. Ungeachtet des Kälteschocks bleibt er im Wasser und spielt dort mit Marvin eine Mischung aus Hand- und Fußball. Trotz des warmen Wetters sind nur wenige Menschen im Freibad. Etwa 20 Badegäste nutzen die Außenfläche des Schwimmbads.

"Wenn so wenig Leute hier sind, ist die Arbeit deutlich schwieriger", sagt Bademeisterin Michelle Sänger. Wenn es voll sei, achte jeder auf jeden. Das funktioniere bei so wenigen Schwimmern nicht. "Deshalb zähle ich regelmäßig die Köpfe. Dann habe ich die Gewissheit, dass alles in Ordnung ist", sagt die Bademeisterin.

Nebenbei genieße sie gemeinsam mit den Gästen die Sonne und freue sich darauf, braun zu werden. Zu den ersten Schwimmern gehören vor allem Kinder. Die Erwachsenen betrachten das Geschehen lieber vom Beckenrand aus. "Mir ist es draußen noch zu kalt. Ich komme lieber in den nächsten Tagen noch einmal vorbei, wenn das Wasser wärmer ist", sagt ein Badegast.

Andere Bäder öffnen ab dem 19. Mai

Er sei zufällig im Freibad gelandet und wolle eigentlich im Innenbereich des Westbades schwimmen. Ähnlich geht es auch einem anderen jungen Mann. Doch er nutzt die Gunst der Stunde und zieht einige Bahnen im Schwimmerbecken. Dann will er noch ein wenig die Sonne genießen. Ob er danach im Freibad bleibt oder sich wieder in den Innenbereich verzieht, lässt er offen.

Auch die beiden Studenten Moritz und Marvin überlegen kurz, den kühlen Außenbereich zu verlassen und stattdessen den Whirlpool im Inneren des Bades aufzusuchen. Ein entschiedenes "Nix da" verwirft den Plan wieder, und so nehmen sie wieder mit der Rutsche vorlieb. Anschließend zieht es sie aber trotzdem für eine kurze Pause auf die Wiese.

Noch knapp zwei Wochen ist das Bad an der Waller Herrstraße das einzige Freibad, das in Bremen geöffnet ist. Ab dem 19. Mai sollen auch die Bäder in Blumenthal und Horn sowie das Schloßparkbad und das Stadionbad folgen. Charlotte und Line gönnen sich nach dem Schwimmen eine kurze Pause. Auf der Wiese wartet schon ein Picknick auf sie. Danach geht es für die Freundinnen wieder ins kühle Nass.

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