Burgdamm. Entgeht die alte Dorfschule in Burgdamm der Abrissbirne? Bis jetzt hatten Bürger, Mitglieder des Lesumer Heimatvereins und einige Ortspolitiker, allen voran die FDP, noch darauf gehofft. Doch jetzt ist klar: Das 155 Jahre alte Gebäude an der Burgdammer Straße wird abgerissen und einem Neubau für eine Kindertagesstätte weichen. Das hat die Staatsräte-Runde am Mittwoch beschlossen. Nach Angaben von Annette Kemp, Sprecherin des Ressorts für Kinder und Bildung, gab es aus keinem Ressort Widerspruch gegen den Beschluss. Er sei einstimmig gefallen. Immobilien Bremen (IB), die Liegenschaftsverwaltung der Stadt, werde nun gebeten, die Variante „Abriss und Neubau“ umzusetzen.
Zuletzt hatte eine Projektgruppe mit Vertretern der Bildungsbehörde, von Kita Bremen und IB zwei Alternativen zum Abriss und Neubau geprüft: Die erste Alternative sah die Sanierung des Altbaus plus Anbau vor, die zweite einen Neubau unter Erhaltung der historischen Fassaden. Laut einem Schreiben der Finanzsenatorin an den Beirat Burglesum hätte es bezüglich der Bau- und Nutzungskosten keine Unterschiede gegeben. Allerdings hätte sich die Fertigstellung der Kita aufgrund eines erneuten Vergabeverfahrens bei einer Komplettsanierung um bis zu ein Jahr verzögert.
Das gab laut Annette Kemp letztlich auch den Ausschlag für den Beschluss der Staatsräte-Runde. „Wenn es darum geht, möglichst schnell eine Kita bauen zu können, hat die Betreuung der Kinder für uns eindeutig Vorrang“, sagt Kemp. Auch für den Beirat Burglesum stand die zügige Schaffung zusätzlicher Kita-Plätze im Stadtteil immer an erster Stelle. In der Juni-Sitzung hatte der Beirat in seinem Beschluss erneut in den Vordergrund gestellt, „eine Kita-Betreuung am Standort der Alten Burgdammer Schule für das Kindergartenjahr 2019/2020 zu ermöglichen“.
Der Bau der neuen Kita an der Burgdammer Straße soll rund 3,8 Millionen Euro kosten und künftig unter anderem die Gruppen aus der temporären Kita an der Helsinkistraße aufnehmen.