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Schwaneweder Beeke Am neuen Bachlauf tummeln sich Libellen

Die Schwanewede Beeke ist in einem Teilabschnitt naturnahr umgestaltet worden. In sanften Windungen schlängelt sich der Bach jetzt mit flachen Uferzonen durch die Natur.
23.06.2018, 07:00 Uhr
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Von Gabriela Keller

Schwanewede. "Heute morgen waren am neuen Bachlauf schon Libellen und Rauchschwalben zu sehen. Die Natur hat nicht vergessen, wie es an der Beeke früher einmal aussah", sagt Jutta Kemmer von der Biologischen Station Osterholz (Bios). Zusammen mit Kooperationspartnern hat die Bios dafür gesorgt, dass sich Libellen, Köcherfliegen und Bachflohkrebse jetzt wieder heimisch fühlen können an der Schwaneweder Beeke. Auf einem 300 Meter langen Teilstück an der Loge fließt der Bach wie in alten Zeiten als naturnahes Gewässer durch die Landschaft.

Von einem "wichtigen Meilenstein" spricht Susanne Wagner bei der Feier zum Abschluss der Renaturierungsarbeiten. Vor Ort am Bach präsentiert die Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Bremer Schweiz gemeinsam mit den Kooperationspartnern Bios, Naturschutzbund Schwanewede und der Kreisgruppe Osterholz im Bund für Umwelt-und Naturschutz das Ergebnis.

An drei Stellen tanzt die Beeke aus ihrem schnurgeraden tiefen Grabenlauf und schlängelt sich in sanften Windungen durch die Natur. Durch großflächige Bodenabgrabungen sind flache Uferzonen und ein Überschwemmungsbereich entstanden. "Das Bachbett ist terrassiert angelegt. Dadurch ist gewährleistet, dass die Beeke auch bei Niedrigwasser genug Wasser führt und eine Strömung im Bach vorhanden ist. Bei höherem Wasserstand kann sich die Beeke auf die nächsten Ebenen ausbreiten", erklärt Kemmer. Strömung sei wichtig, damit das Bachbett nicht versande.

Die Sohle ist mit Kieselsteinen, kleinen Findling und Totholz naturnah gestaltet. Sie sollen für Leben im Gewässer sorgen, Laichmöglichkeiten für Fische und Lebensraum für Kleinlebewesen bieten. "Im Kies können Libellen ihre Eier ablegen, Stein- und Köcherfliegenlarven finden hier Unterschlupf. Totholz ist für Bachflohkrebse wichtig", erläutert Kemmer.

Der Bodenaushub für die Bachaue türmt sich jetzt am Rand eines benachbarten Ackers als Wall, daneben verläuft der neue Wanderweg. Korn- und andere Ackerblumen blühen auf dem Wall, im Herbst wollen die Projektpartner hier Weißdorn, Schneeball, Pfaffenhütchen und andere heimische Blühsträucher pflanzen. Der Termin steht schon fest: 27. Oktober, 11 Uhr. Die Schwaneweder Bürger sind eingeladen, mitzumachen.

Überhaupt soll die Beeke laut Kemmer "nicht nur ein Lebens-, sondern auch ein Erlebnisraum werden, den die Schwaneweder als Bereicherung für ihren Ort annehmen." Die Biologische Station Osterholz will dazu mit Naturerlebnis-Projekten beitragen. Nach den Sommerferien geht es los. Kinder aus der Dreienkampschule, der Heideschule, dem Joki-Kindergarten und Konfirmanden werden am Bach auf Entdeckungsreise gehen und käschern.

Von der Idee bis zur Fertigestellung des ersten von insgesamt geplanten drei Renaturierungsabschnitten gingen fast vier Jahre ins Land. Im Herbst 2014 wurde das Projekt der Gemeinde Schwanewede vorgestellt, im Frühjahr 2017 erhielt das Projektbündnis die wasserrechtliche Genehmigung, im September war Spatenstich. Ursprünglich sollte im November vergangenen Jahres am Bach alles fix und fertig sein, doch das Wetter machte einen Strich durch den Zeitplan.

Nun ist es geschafft. Auch mithilfe von vielen Sponsoren, die das rund 120 000 Euro teure Projekt mitfinanzierten. Bei der Einweihung an diesem Nachmittag strahlen alle Beteiligten mit der Sonne um die Wette. "Entspannt zurücklehnen können wir uns aber noch nicht", meint Susanne Wagner mit dem Blick in die Zukunft. Auf zwei Flächen, die der Gemeinde Schwanewede gehören, will das Aktionsbündnis weitere Beeke-Abschnitte naturnah umgestalten. Ein Grundstück liegt in der Nähe des jetzt umgestalteten Bachlaufes, ein weiteres im Bereich der ehemaligen Schwaneweder Burganlage am Voßhall. Für dieses Gelände stehen bereits Haushaltsgelder zur Verfügung.

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