Immer mehr voll Berufstätige, die als Minijobber einer Nebenbeschäftigung nachgehen – das klingt nach einer Alarmmeldung. Man möchte die Hände über dem Kopf zusammenschlagen: Ist es wirklich schon so weit gekommen, dass ein normales Einkommen nicht mehr reicht für ein normales Leben? Doch bei der Beurteilung der Zahlen ist Vorsicht geboten: Nicht jeder minijobbende Vollzeitbeschäftigte ringt um seine Existenz.
Mitunter geht es auch darum, sich Extras leisten zu können. Nach derzeitiger Gesetzeslage eine legitime Methode, das eigene Einkommen unter Umgehung von Steuern und Sozialversicherungskosten ein wenig aufzubessern. Dass die ursprüngliche Intention einmal eine ganz andere war, steht auf einem anderen Blatt – sollte der Minijob doch eigentlich ein Sprungbrett zu regulärer Beschäftigung sein.
Doch statt zurückzugehen ist die Zahl der Minijobs seit der Reform von 2003 kontinuierlich angestiegen. Eben wegen der nebenberuflichen Minijobber, die schon längst im ersten Arbeitsmarkt angekommen sind. Nicht zu Unrecht sprechen Kritiker von einer Subventionspolitik ohne Aussicht auf den gewünschten Effekt. So war das eigentlich nicht gedacht.