Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Tagesförderstätte möchte noch stärker mit Unternehmen zusammenarbeiten ASB wirbt mit Basar für Kooperationen

Osterholz. Die Tagesförderstätte des ASB (Arbeiter-Samariter-Bund) in der Elisabeth-Selbert-Straße öffnet regelmäßig im Frühjahr ihre Türen für den Basar, um ein breites Publikum auf ihr Angebot aufmerksam zu machen. Neben der Tagesförderstätte selbst waren jetzt weitere 20 Aussteller dabei.
21.03.2016, 00:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Edwin Platt

Die Tagesförderstätte des ASB (Arbeiter-Samariter-Bund) in der Elisabeth-Selbert-Straße öffnet regelmäßig im Frühjahr ihre Türen für den Basar, um ein breites Publikum auf ihr Angebot aufmerksam zu machen. Neben der Tagesförderstätte selbst waren jetzt weitere 20 Aussteller dabei. Baumwolltaschen mit dem Aufdruck der Bremer Stadtmusikanten, kleine Süßigkeiten mit geschmackvoller Verpackung zu Hinguckern erhoben, Chutneys und Marmeladen, Ostereier aus Ton und Papier, Fensterbilder und Mobiles, frühe Pflanzen für den Garten oder Topf – eine attraktive Auswahl an Kunsthandwerk und mehr kam beim Frühjahrsbasar der Tagesförderstätte zusammen und gut an.

Besucher lockt der Basar stets zahlreich, und doch wünschen sich die Beschäftigten der Tagesförderstätte noch mehr Vernetzung im Stadtteil. Insbesondere Arbeitgeber möchte der ASB für Kooperationen gewinnen.

58 Frauen und Männer mit schwerwiegenden Behinderungen besuchen die Tagesförderstätte, um in der Tonwerkstatt, der Hauswirtschaftsgruppe, bei der Papierherstellung oder in der Werkstattgruppe zu arbeiten. Die Ergebnisse in Form von kreativen emaillierten Ostereiern, Kartons mit Grill und Ofenanzündern sowie geschöpften Papieren sind liebevoll gefertigt.

Mit der Herstellung eines Kartons Grillanzünder ist man länger beschäftigt als erwartet, dafür wirken der Umkarton und die Anzünder dann auch edel. Zuerst hatte die Tagesförderstätte dafür Wachsreste gesammelt. Dann wurde Sägespäne aus einer Tischlerei besorgt. Als Gießform werden in der Werkstatt die Pappröhren von Haushalts- oder Toilettenpapier auf fünf Zentimeter Länge geschnitten. Ein wenig Krepppapier wird zum Docht. Unter das erhitzte Wachs werden Sägespäne in einem bestimmten Mischungsverhältnis gerührt. Mit der Mischung wird der Papprollenabschnitt ausgegossen und der in Wachs getränkte Krepppapierstreifen wird hineingedrückt. Nach dem Erkalten muss die Papprolle entfernt werden, weil das Gemisch ohne die Pappe besser zündet.

30 dieser Anzünder und den Karton außenherum mit seinen Dekorationen und Produktinformationen werden von einem Beschäftigten in zwei Tagen hergestellt.

Damit die behinderten Menschen außerhalb der Tagesförderstätte im realen Arbeitsleben mit Kollegen Arbeit leisten können, wird die Zusammenarbeit mit Unternehmen gesucht. „Wir arbeiten mit einer Gärtnerei zusammen, verteilen den Kirchenboten, entsorgen das Altpapier einer Zahnarztpraxis, arbeiten in der Geschäftsstelle des Nabu und beim Zweirad-Center“, nennt Jochen Schlüter von der Tagesförderstätte Beispiele dafür, wo Integration im Arbeitsmarkt stattfindet.

Neben den Arbeits- und Werkstattangeboten bietet die Tagesförderstätte den Betreuten Bildungsangebote und Unterhaltung. Musik, Malen, Tanzen, Reiten und Tierpflege oder Besuche, wie im Blaumeier-Atelier, gehören zur Förderung der Fähigkeiten auf dem Weg zu einem Arbeitsplatz in den Werkstätten für Behinderte, den die Betreuten ohne Förderung nicht ausfüllen könnten, oder zu einem Arbeitsplatz im Stadtteil.

Außerdem bietet die Tagesstätte sozialpädagogischen Fachkräften wie Heilerziehungspflegern oder Ergotherapeuten oder Schülerinnen und Schülern, die die Fachhochschulreife erreichen möchten, Plätze für Praktika oder Anerkennungsjahr, bei denen sie im direkten späteren Arbeitsfeld lernen können.

Dass jährlich etwa 20 Interessierte ihren Verkaufsstand beim Basar der Tagesförderstätte buchen und Besucher den ganzen Tag über an den Ständen vorüberschlendern ist ein Zeichen guter Akzeptanz im Stadtteil und abgebauten Vorbehalten. Vielleicht finden sich bald mehr Arbeitgeber in Osterholz, die kleinere und einfache Aufgaben an die Tagesförderstätte herantragen, hofft Jochen Schlüter.

Die ASB-Tagesförderstätte befindet sich in der Elisabeth-Selbert-Straße 4, sie ist telefonisch unter 410 04 10 zu erreichen und per E-Mail an h.becker@asb-bremen.de.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)