Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Wende im DHL-Streit Aus Rücksicht auf die Kunden: Paketzusteller streiken nicht in Bremen

Am Mittwoch noch hatte die Gewerkschaft Verdi Streiks der DHL-Paketzusteller vor Weihnachten angekündigt. Jetzt die Wende: Es wird vor Weihnachten keine Streiks geben. Aus Rücksicht auf die Kunden.
14.12.2017, 15:53 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Aus Rücksicht auf die Kunden: Paketzusteller streiken nicht in Bremen
Von Nico Schnurr

Die Bremer DHL-Paketzusteller werden ihre Arbeit vor Weihnachten nicht mehr niederlegen. Vor dem Fest solle es trotz des aktuellen Tarifstreits zu keinen weiteren Warnstreiks in Bremen mehr kommen, sagt Thomas Warner, der bei Verdi in Bremen die Sparte Postdienstleistungen verantwortet. „Anders, als wir das am Mittwoch angekündigt haben, sehen wir vor Weihnachten nun doch von weiteren Warnstreiks in Bremen ab“, sagt Warner.

Erst am Mittwoch hatte Warner gegenüber dem WESER-KURIER weitere Warnstreiks der Paketzusteller vor Weihnachten angekündigt. Doch von ihrem ursprünglichen Plan nimmt die Gewerkschaft nun Abstand. „Wir waren sehr frustriert nach den letzten Verhandlungen“, sagt Warner. Im aktuellen Tarifstreit der Postdienste-, Speditionen- und Logistikbranche war es am Dienstagabend zu keiner Einigung gekommen. Nach dem „inakzeptablen Angebot der Arbeitgeber“ sei zunächst klar gewesen, dass auch die Bremer Paketzusteller von DHL Delivery noch vor Weihnachten erneut ihre Arbeit niederlegen würden, sagt Warner. Dazu wird es nun aber doch nicht kommen.

Lesen Sie auch

Damit will Verdi vor allem verhindern, dass sich der Unmut der Kunden, die auf ihre Pakete warten, gegen die Gewerkschaft richtet. „Uns ist bewusst geworden, dass wir den Paketdienstleitern mit weiteren Streiks vor Weihnachten nur in die Karten spielen würden“, sagt Warner. „Am Ende würden wir als die Schuldigen in dieser Misere angesehen werden – und das wollen wir verhindern.“ Auch ohne weitere Streiks würden die Lieferanten ihre Paketmengen derzeit kaum bewältigen können, sagt Warner. Der Gewerkschaft sei daran gelegen sei, „dass jeder Kunde seine Pakete zum Fest bekommt“.

Schon in der vergangenen Woche waren rund 15.000 Pakete wegen eines Streiks in den beiden Bremer Depots der DHL Delivery im Güterverkehrszentrum (GVZ) und in Gröpelingen liegen geblieben. Im aktuellen Tarifstreit fordert die Gewerkschaft ein Lohnplus von 6,5 Prozent. Die Arbeitgeberseite bietet ihren Beschäftigten momentan 2,6 Prozent mehr Geld ab dem 1. Januar an. 2019 soll es noch einmal weitere 2,2 Prozent mehr geben. Der Gewerkschaft ist das zu wenig. Am 25. Januar soll über den niedersächsischen Flächentarif, der auch für die Bremer DHL-Paketzusteller gilt, weiterverhandelt werden.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)