Die Zahl der Autodiebstähle geht in Bremen seit mehreren Jahren zurück, zugleich stieg zuletzt auch die Aufklärungsquote der Polizei. Gleichwohl liegt der Stadtstaat bei der Zahl der gestohlenen Fahrzeuge laut Statistik des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft leicht über dem Bundesdurchschnitt.
Ein Baustein der Polizei im Kampf gegen die Autodiebe ist die Präventionsarbeit, verbunden mit Tipps und Hinweisen für Autobesitzer. Dass Fahrzeuge in abgeschlossenen Garagen oder an gut beleuchteten und belebten Straßen sicherer abgestellt sind als in frei zugänglichen Carports oder dunklen Nebenstraßen, liegt dabei auf der Hand. Doch auch mit weiteren Maßnahmen könne man es den Autodieben schwerer machen.
Etwa durch den Einbau von Alarmanlagen, die melden, wenn eine Tür oder Haube geöffnet, in den Innenraum eingegriffen oder das Auto unbefugt abgeschleppt wird. Hierzu kämen mehrer Möglichkeiten in Betracht, erläutert Nils Matthiesen, Sprecher der Polizei in Bremen – von der Kontakt- über die Innenraum- bis zur Neigungsüberwachung. „Ideal und sinnvoll ist die Kombination aller genannten Varianten.“ Zu beachten sei dabei, dass viele Automobilhersteller werkseitig eine Diebstahlwarnanlage mit Kontakt- und Innenraumüberwachung anbieten, die Neigungsüberwachung hingegen in den meisten Fällen nachgerüstet werden müsse.
Wichtig zur Verhinderung von Autodiebstählen sei aber auch das Einhalten einer Reihe von Routinen: Immer den Zündschlüssel abziehen, immer Türen, Fenster, Kofferraum und Schiebedach verschließen. Auch und gerade wenn man nur mal eben kurz ...
Grobe Fahrlässigkeit
Beim Verriegeln des Fahrzeugs mit der Funkfernbedienung sollte darauf geachtet werden, ob das durch ein entsprechendes optisches und akustisches Signal auch tatsächlich quittiert wird. Funkblocker können das Funksignal der Fernbedienung stören, sodass das Fahrzeug trotz Drückens der Fernbedienung nicht verschlossen ist. Ersatzschlüssel sollten nicht am oder im Fahrzeug versteckt werden, diese Verstecke sind den Dieben bekannt. Das Zurücklassen eines Zweitschlüssels im Fahrzeug gilt juristisch als grobe Fahrlässigkeit – wird das Fahrzeug auf diese Weise gestohlen, muss die Versicherung nicht zahlen, betont Matthiesen.
In Gaststätten oder Umkleidekabinen sollten Schlüssel nicht in Jacken- oder Manteltaschen zurückgelassen werden, wenn diese an der Garderobe aufgehängt werden. Und selbst in den eigenen vier Wänden ist Vorsicht geboten, warnt die Polizei. Professionelle Autodiebe brechen auch in Häuser oder Wohnungen ein, um in Besitz des Fahrzeugschlüssels zu gelangen. Da Fahrzeug- und Hausschlüssel meist in der Diele liegen oder am Schlüsselbrett hängen ist es dann ein Leichtes, die Fahrzeuge selbst aus einer abgeschlossenen Garage zu entwenden.
Wenn der Autoschlüssel tatsächlich gestohlen wird oder verloren geht, sollte umgehend die Fachwerkstatt aufgesucht werden. Dort gibt es Möglichkeiten, den Schlüssel sofort zu sperren.
Eine besondere Empfehlung hat die Polizei für Besitzer von Fahrzeugen mit einem Keyless-Komfortsystem, also Wagen, die ohne Schlüssel per Funksignal entsperrt und gestartet werden: „Legen Sie den Schlüssel nie in der Nähe der Haus- oder Wohnungstür ab beziehungsweise versuchen Sie, das Signal durch geeignete Maßnahmen wie etwa eine Aluminiumhülle abzuschirmen.“ So können die Diebe das Signal des Funkschlüssels nicht über längere Strecken übertragen.