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Artenvielfalt am Südpol AWI koordiniert Forschungsprojekt im antarktischen Weddellmeer

Das Alfred-Wegener-Institut leitet ein Forschungsprojekt zur Artenvielfalt in der Antarktis. Langfristige Veränderungen im östlichen Weddellmeer sollen beobachtet werden. Eine Expedition ist für 2026 geplant.
11.06.2024, 05:00 Uhr
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AWI koordiniert Forschungsprojekt im antarktischen Weddellmeer
Von Lisa Duncan

Marine Artenvielfalt ist der Schwerpunkt eines groß angelegten Forschungsprojekts in der Antarktis, das vom Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut (AWI) koordiniert wird. Unter anderem ist für das Jahr 2026 unter der Leitung der Universität Rostock eine Expedition mit dem Forschungsschiff „Polarstern“ geplant. Laut Mitteilung des AWI liegt der Fokus des interdisziplinären Forschungsprogramms auf der Beobachtung möglicher langfristiger Veränderungen der Biodiversität im östlichen Weddellmeer. Demnach beherbergt das Gewässer im Südlichen Ozean der Antarktis artenreiche Lebensgemeinschaften aus Schwämmen, Kaltwasserkorallen und vielen anderen Organismen. Es dient bei fortschreitendem Klimawandel auch als möglicher Zufluchtsort für eisabhängige Algen und Tiere, vom Krill bis hin zu Weddellrobben.

Das AWI koordiniert ein Konsortium aus elf Institutionen aus Europa und den USA, das im neuen EU-Projekt Wobec die Grundlage für systematische Langzeitbeobachtungen möglicher Veränderungen des Ökosystems Antarktis schafft. Das Auftakttreffen von Wobec findet von diesem Dienstag an bis Freitag, 14. Juni, in Bremerhaven statt.

Wobec ist dem AWI zufolge eins von 33 Projekten des Flaggschiff-Programms „Biodiv-Mon“ der Europäischen Union unter dem Dach von „Biodiversa+“, der European Biodiversity Partnership. Das Programm startete im April in Tallinn, Estland. Die nationalen Förderpartner finanzieren Wobec mit 1,9 Millionen Euro. Das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz Zentrum für Polar- und Meeresforschung, wird dabei vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt und leistet zusätzlich einen Eigenbeitrag.

Die EU und andere Mitglieder der Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis (CCAMLR) setzen sich seit Langem dafür ein, große Teile des Weddellmeers unter Schutz zu stellen. „Das vorgeschlagene Meeresschutzgebiet umfasst aktuell zwei Regionen im westlichen und im östlichen Weddellmeer, die zum Teil im Studiengebiet von Wobec liegen“, erklärt Katharina Teschke, Meeresökologin und Leiterin des Schutzgebiet-Projekts am AWI. „Es geht darum, eine bislang unberührte Meeresregion als Refugium für kälteliebende Arten zu erhalten, wo sie sich bei anhaltender Erwärmung der Erde ungestört an die veränderten Umweltbedingungen anpassen können“, sagt Teschke.

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