Wer am Montag nicht unbedingt mit dem Auto nach Bremen muss, der sollte dies auch wirklich nicht tun. Grund ist der Bauernprotest am 8. Januar. Die Polizei rechnet nach einer ersten Einschätzung mit bis zu 2000 Fahrzeugen, die sich aus dem gesamten Nordwesten auf den Weg Richtung Bremen machen, darunter viele Trecker und Sattelschlepper. „Auf den großen Ein- und Ausfallstraßen kann es schon am frühen Morgen zu Verkehrsbehinderungen kommen“, sagte ein Polizeisprecher.
Für 10 Uhr ist am Montag in der Überseestadt auf der Straße An der Reeperbahn eine Kundgebung unter dem Motto „Zu viel ist zu viel. Es reicht“ geplant. Bereits Stunden vorher werden Bauern in den Landkreisen Osterholz, Wesermarsch, Cuxhaven, Ostfriesland, Rotenburg, Verden, Diepholz und Oldenburg losfahren. Auf der Kundgebung sprechen sollen unter anderem der Bremer Bauernpräsident Hilmer Garbade und sein niedersächsischer Kollege Holger Hennies.
Die Polizei schließt nicht aus, dass einige Landwirte nicht nur die Überseestadt ansteuern, sondern auch „an neuralgischen Punkten im Bremer Berufsverkehr Aufmerksamkeit erzielen wollen". Verschiedene Interessenverbände der Landwirte haben im Vorfeld angekündigt, sich friedlich und rechtskonform verhalten zu wollen. „Besonders wichtig ist zudem, dass alle Hochwassergebebiete von den Protestzügen gemieden und umfahren werden“, heißt es vom Landvolk-Kreisverband Osterholz.
Die Proteste abzuschwächen oder ganz abzusagen, nachdem die Bundesregierung einen Teil der Forderungen der Landwirte umsetzen will, kommt für die Initiatoren nicht infrage. „Die Abschaffung des Agrardiesels und das Aus für die Kfz-Steuerbefreiung von landwirtschaftlichen Fahrzeugen waren ja nur der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat“, sagt Christian Kluge, Geschäftsführer des Bremer Bauernverbandes.