Wer härter arbeitet, hat mehr Lohn verdient. Ein scheinbar simples Prinzip, dessen Umsetzung trotzdem unmöglich ist. Wer hat es schwerer im Job? Ist es die Handwerkerin, weil sie viel Muskelkraft in ihrem Beruf aufbringen muss?
Oder doch der Erzieher, weil er eine ganze Generation auf die Herausforderungen des Lebens vorbereiten muss? Schon in verschiedenen Berufsgruppen den Wert der Arbeit zu beurteilen, ist eine Anmaßung. In gleichen Berufen noch mehr:
Der Vorstoß des Senats, Erzieherinnen in unterschiedlichen Stadtteilen auch unterschiedlich zu entlohnen, ist zwar ein Schritt, um den Job attraktiver zu machen. Doch der Preis dafür ist hoch.
Mit Sicherheit ist die höhere Eingruppierung von Erzieherinnen in Index-Kitas ein wichtiger Zwischenschritt, um letztlich den Erzieherberuf langfristig und nachhaltig aufzuwerten. Dabei aber einen großen Teil der Belegschaft auf der Strecke zu lassen, bewirkt das exakte Gegenteil.
Die Belastungen in den Kitas werden durch Personal-, Raum- und Ausstattungsmängel verstärkt, nicht durch das soziale Umfeld. Mit einem Index kann harte Arbeit allerdings nicht entschieden werden.