In dem verdächtig aussehenden Paket, das am 9. Dezember für einen Großeinsatz der Polizei in der Vegesacker Postfiliale gesorgt hat, befand sich nach Informationen der NORDDEUTSCHEN eine dilettantisch gebaute Bombe aus Kabeln und Batterien. Die Staatsanwaltschaft wollte dies nicht bestätigen, weil sie Nachahmer befürchtet.
Wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Silke Noltensmeier, auf Anfrage sagte, sei es weiterhin Gegenstand der Ermittlungen, wie gefährlich das Paket tatsächlich war. „Sie können auch versuchen, jemanden auf dilettantische Art und Weise zu töten. Es bleibt dann bei einem Tötungsvorsatz, wenn es der Täter ernsthaft für möglich und das Objekt für geeignet hielt, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen.“ Es spiele für die Anklage keine Rolle, ob der Inhalt des Pakets objektiv gefährlich war. Stellt sich die Tat als untauglicher Versuch heraus, könne sich das später jedoch strafmildernd auswirken. "Derzeit bleibt es beim Anfangsverdacht auf Mordversuch", so Silke Noltensmeier.
Wie berichtet, war im Zusammenhang mit der mutmaßlichen Paketbombe eine 24-Jährige festgenommen worden. Laut Anklagebehörde hat die Frau zugegeben, das Paket aus persönlichen Motiven gepackt und an einen Mann aus Bremen-Nord verschickt zu haben. Es soll aber keine Lebenspartnerschaft zwischen beiden bestanden haben. Der Fund des ominösen Pakets ohne Absender hatte am 9. Dezember einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst und Verkehr und Postzustellung im Bremer Norden lahmgelegt. Rund 70 Post-Mitarbeiter und waren evakuiert und die Autobahn 270 zwischen St. Magnus und Vegesack-Hafen sowie umliegende Straßen der Postfiliale waren für Stunden gesperrt worden. Die Polizei gab Entwarnung, nachdem Entschärfer des Bombenteams der Bundespolizei den Inhalt des verdächtigen Pakets untersucht hatten.