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Bildung Vorwürfe gegen Schulleitung: Bremer Behörde leitet Untersuchung ein

Zu den Vorwürfen von Eltern, an einer Bremer Grundschule würden Schüler gemobbt und zu streng bestraft, hat das Bildungsressort eine Untersuchung eingeleitet. Das ist der neueste Stand.
30.10.2024, 06:15 Uhr
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Von Ragna Herzog

Die Klage von Eltern über ein unangemessenes und zu strenges Strafsystem in der Grundschule an der Stader Straße schlägt Wellen. Der WESER-KURIER berichtete am Montag über den Vorwurf mehrerer Eltern, an der Schule herrsche eine Atmosphäre der Angst. An diesem Mittwoch soll es dazu in einer Sitzung der Bildungsdeputation einen mündlichen Bericht geben.

Sorgfältige Aufklärung gefordert

Yvonne Averwerser, bildungspolitische Sprecherin der CDU, sagt: "Es ist ungewöhnlich, dass sich mehrere Eltern so vehement äußern und an die Öffentlichkeit wenden." Kritik an der Schulaufsicht, so die Politikerin, habe sie bereits öfter gehört. "Informationen von der Schulaufsicht werden zu oft nicht zeitnah weitergegeben", so Averwerser. Dabei müsse es ein funktionierendes System geben, in dem solche Vorwürfe verlässlich bearbeitet werden.

Fynn Voigt, Sprecher für Kinder und Bildung der FDP, erklärt: "Die Vorwürfe sind schockierend. Auch wenn keine Vorverurteilung stattfinden darf, müssen sie ernst genommen werden." Es werde nun von der Bildungsbehörde erwartet, dass der Sachverhalt vollumfänglich und mit gebotener Sorgfalt aufgeklärt werden würde.

Mitarbeiter weisen Vorwürfe zurück

Dem WESER-KURIER liegt eine Stellungnahme von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Schule vor. Die Unterzeichner – Lehrkräfte, pädagogische Mitarbeiterinnen, Assistenzen, Sonderpädagoginnen, Referendarinnen, Heilerziehungspfleger und Mitarbeiter der Schulverwaltung – zeigen sich darin "erschüttert", welche Vorwürfe gegen Mitarbeiter und Schulleitung erhoben würden. "Wir sind schockiert über die geplante Rufschädigung unserer Schule, unserer neuen Inklusionsschüler und unserer Schulleitung", heißt es in dem Schreiben. "Wir wehren uns deutlich gegen weitere Verleumdungen", steht in der Mitteilung. Die Schulleitung zeige sich "sehr unterstützend und besonders engagiert", wenn es um die Herausforderungen des Schulalltags gehe. Die Vorwürfe seien "deplatziert und respektlos".

Dem WESER-KURIER liegt ein weiteres Schreiben des "Teams" an der Stader Straße an alle Eltern von vergangener Woche vor. Darin werden die Eltern informiert, dass eine geplante Fortbildung der Lehrkräfte, für die der Unterricht entfallen sollte, nicht stattfinden würde. Stattdessen habe man sich entschieden, sich im Kollegium mit der Schulleitung und Mitarbeitern der Bildungsbehörde über die Vorwürfe gegen die Schulleitung auszutauschen. Die Sprecherin der Bildungsbehörde bestätigt dies: "Die Schulbehörde hat letzte Woche Gespräche mit der Schulleitung und den Lehrkräften zur aktuellen Situation geführt."

"Schulen dürften kein Platz der Angst sein"

"Unsere Schulen sollen ein Ort des Lernens sein und Kindern Schutz und Geborgenheit bieten", sagt Fynn Voigt. "Sie dürfen niemals zu einem Platz der Angst werden." Andreas Reißig, Sprecher der SPD-Fraktion, wünscht sich eine vorbehaltlose Aufklärung der Vorfälle. "Es gibt eindeutig Klärungsbedarf", sagt er.

Nach Auskunft der Bildungsbehörde wurde inzwischen "eine umfassende Prüfung der Vorwürfe eingeleitet". "Diese wird aber einige Zeit in Anspruch nehmen, da wir viele Gespräche führen müssen", so Ressortsprecherin Patricia Brandt.

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