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Freimarkt 2024 Wer möchte Bremens Klein-Roland sein?

Bremens Klein-Roland kehrt zurück: Eine alte Tradition des Freimarkts wird wiederbelebt. Kinder zwischen zehn und zwölf Jahren können sich bewerben.
18.09.2024, 19:00 Uhr
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Wer möchte Bremens Klein-Roland sein?
Von Silke Hellwig

Ältere Bremerinnen und Bremer werden sich an ihn erinnern: an Klein-Roland. Zunächst existierte er nur auf dem Papier. Er war eine gezeichnete Figur der Serie "Klein-Roland zeigt uns Bremen". Mit seinem Freund Seppl streifte er durch die Stadt und stellte auf vergnügliche Art Bremensien vor. Die Figur wurde Anfang der 1950er-Jahre zum Leben erweckt – ein Kind schlüpfte in ein entsprechendes Kostüm.

Zitat aus der WESER-KURIER-Ausgabe vom 26. Oktober 1951: "In der Freimarktszeit, wo so ziemlich alles möglich ist, wurde er lebendig, und jeden Tag steht er zwischen den Buden, verteilte seine Fähnchen, und Kinder und Erwachsene erkennen ihn auf den ersten Blick. ,Klein-Roland!' rief zum Beispiel gestern ein klitzekleines Mädchen, "wo kommst du denn her? Ich denk, du biss man bloß inner Ssseitung."

Klein-Roland eröffnete hoch zu Ross den Freimarkt und ging allerhand repräsentativen Aufgaben nach. 1955 wurde der Werbeträger des WESER-KURIER beim Festumzug zum ersten Nachkriegsschützenfest der Bremer Schützengilde geradezu gefeiert. 1953 eröffnete er die Weser-Wasser-Schau. Irgendwann gab es keinen kleinen Roland mehr. Ab wann? Unbekannt. Warum? Ebenfalls. Schade? Bestimmt. Aus diesem Grund wird die Tradition in diesem Jahr wiederbelebt: Die Wirtschaftsförderung Bremen, die Arbeitsgemeinschaft Bremer Märkte und der WESER-KURIER suchen ein Kind, das bereit ist, in die Rolle des Klein-Roland zu schlüpfen.

"Wir haben uns gefragt, wer nach der Miss Freimarkt und Ailton als Botschafter für den Freimarkt fungieren kann", sagt Susanne Keuneke, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Bremer Märkte. Die allseits beliebten Stadtmusikanten eigneten sich wegen ihrer Anzahl nicht. "Da sind wir relativ schnell auf den Roland gekommen. Es ist eine Figur, die keiner Mode folgt, sondern die Zeit überstehen kann." Neben Klein-Roland wird es auch einen erwachsenen Roland geben, der Repräsentationsaufgaben übernimmt.

Künftig soll der Roland zum Freimarkt gehören wie Jan un Libett zum Stoppelmarkt in Vechta und Graf Anton Günther zum Kramermarkt in Oldenburg. Die Figur soll auch vermarktet werden, sagt Susanne Keuneke, ähnlich wir das Grubenpferd Fritz, das Anstecker mit jährlich wechselnden Motiven ziert und an die Cranger Kirmes in Herne erinnert. Die Anstecker sind mittlerweile Sammelobjekte.

Bewerben für die diesjährige Figur des Klein-Roland können sich ab sofort Mädchen und Jungen im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren, die in Bremen zur Schule gehen. Die Schulklasse, aus deren Reihen Klein-Roland stammt, profitiert doppelt: Es gibt 250 Euro für die Klassenkasse, und alle Kameradinnen und Kameraden des kleinen Rolands werden von den Schaustellerinnen und Schaustellern auf den Freimarkt eingeladen – mit Karussellfahrten und Zuckerwatte.

Klein-Roland wird am festlichen Empfang zur Freimarkteröffnung teilnehmen und aus der Freimarkt-Rolle vorlesen, am Freimarktumzug teilnehmen und ähnliche Tätigkeiten übernehmen. Die Voraussetzungen für eine Bewerbung sind entsprechend: Das Kind sollte nicht größer sein als 1,40 Meter, keine Angst haben, auf einem Pony zu sitzen und vor Publikum zu reden. Es muss in den Herbstferien in Bremen sein und Zeit haben, eine Reihe von Terminen zu absolvieren, beispielsweise zur Eröffnung am 18. Oktober und zum Freimarktsumzug am 26. Oktober.

Bewerbungen sind per E-Mail zu richten an: kleinerroland@weser-kurier.de. Einsendeschluss ist Montag, 30. September.

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