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Zwei Standorte abgelöst Bremer Süden erhält neuen Post-Zustellstützpunkt mit besserer Logistik

Die Post hat in der Bremer Neustadt einen neuen Zustellstützpunkt eröffnet. Dieser verbessert die Logistik und ersetzt zwei alte Standorte. Die Mitarbeiter verteilen pro Woche 351.000 Briefe und 16.000 Pakete.
22.07.2025, 05:00 Uhr
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Von Steffen Peschges

Wenn am Morgen die Pakete aus dem Paketzentrum beim neuen Zustellzentrum der Deutschen Post DHL in der Neustadt eintreffen, herrscht wenig später Geschäftigkeit. Dann beginnen die Zusteller ihren "Kreislauf" – ein Rundlauf, bei dem sie die Pakete auf verschiedenen Gitterrollwagen verteilen, die, in Kreisform aufgebaut, nach Zustellbezirken platziert sind. Auf diese Weise können die Pakete später gezielt auf die jeweiligen Touren verteilt werden.

Zuständig ist das neue Zentrum, das die beiden vorherigen an der Domsheide und der Gorsemannstraße abgelöst hat: für die Stadtteile Neustadt, Obervieland, Woltmershausen, Seehausen und Strom. Insgesamt 351.000 Briefe und 16.000 Pakete werden nach Angaben von Maike Wintjen, Pressesprecherin der Post, pro Woche vom neuen Zustellstützpunkt in der Industriestraße aus verteilt. Montags bis sonnabends starten die Zusteller täglich zu 58 Touren.



Aufgeteilt sind die 58 zu beliefernden Bezirke in 28 Fahrrad-, 25 Verbund- sowie fünf Fußtouren. Die Zusteller, die mit dem Rad unterwegs sind – die allermeisten von ihnen nutzen ein dreirädriges E-Bike – nehmen fast ausschließlich Briefe und nur kleinere Packstücke mit. Sollten in einem ihrer Bezirke doch mal größere und schwerere Pakete zur Auslieferung anstehen, kommt dafür zusätzlich ein Auto zum Einsatz. Die Verbundtouren, bei denen neben Briefen auch regulär Pakete transportiert werden, fahren die Zusteller grundsätzlich mit dem Auto ab, entweder als Verbrenner-Fahrzeug (die überwiegende Mehrheit) oder als E-Transporter (mit wachsender Tendenz).

"Kleinholz" und "Langholz": verschiedene Arten von Briefen

Nicht nur die Pakete werden vorab in die richtige Reihenfolge gebracht, auch bei den Briefen gibt es vor Tourstart noch Sortierarbeit. Unterschieden wird zwischen Briefen im Standardformat, postintern "Kleinholz" genannt, und dem sogenannten "Langholz", den größeren Briefen, die in etwa Schulheftformat haben.

Das Langholz-Format sortieren die Zusteller vor der Tour noch einmal in speziellen Metall- oder Holzregalen vor der Tour entsprechend vor. So macht es auch Mirko Cordes. Der Zusteller, der in Kürze mit einem VW T5-Transporter aufbrechen wird, steht an einem Metallregal und sortiert Briefe für die Hannah-Kuhnat-Straße in Fächer mit Hausnummern. "Mein Dienstbeginn war um 6.30 Uhr. Bis alles sortiert ist, dauert es etwa bis 8.45 Uhr", sagt er. Nach der Verladung begibt er sich auf seine Tour, die ihn in dem gelben Transporter in den Bereich Flughafen, Dortmunder Straße und Industriestraße führen wird.

Ein neuer Standort ersetzt zwei alte

Eröffnet wurde der neue Zustellstützpunkt, bei dem rund 60 Mitarbeiter beschäftigt sind, Ende Mai. Er fasst die beiden vorherigen Standorte Domsheide und Gorsemannstraße zusammen. Stephan Kuhnt, Leiter des neuen Zentrums, bewertet den Umzug positiv: "Die bisherigen Gebäude waren veraltet. Dass wir Fahrstühle und Lastenaufzüge nutzen mussten, war nicht mehr zeitgemäß." Am neuen Standort ist alles ebenerdig. "Eine Fläche, schnelle Wege", fasst Kuhnt zusammen. An der Domsheide seien aktuell noch sieben Kollegen im Einsatz. Sie versorgen von dort aus den Innenstadtbereich mit Post, spätestens bis zum Frühjahr sollen auch sie in die Neustadt umziehen.

Die Post kommt – auch am Montag

Nicht nur am neuen Standort in der Neustadt ist die Beziehung der Postboten zu Hunden – ein Thema, das wohl fast so alt ist wie die Zustellung selbst. Auch heute noch machen Brief- und Paketzusteller bei ihren Kunden unangenehme Erfahrungen mit den Vierbeinern, wie die Post-Sprecherin bestätigt.

Um ihre Mitarbeiter vorzubereiten und zu schützen, stellt die Post Unterstützung bereit. "Wir bieten Seminare mit Hundetrainern an", sagt Wintjen. So hätten die Zusteller Gelegenheit, das Verhalten der Tiere richtig deuten zu lernen und entsprechend damit umzugehen. Mit Merkkarten, die für bestimmte Adressen postintern angelegt werden, weisen die Zusteller sich zudem gegenseitig auf Tiere hin, um sich vor Überraschungen zu schützen.

Und mit einem Mythos kann Wintjen noch aufräumen. Jenem, dass montags keine Briefe ausgeliefert würden. "Wir verteilen an sechs Tagen die Woche – auch am Montag." Dass dann jedoch nur selten ein Brief im Kasten lande, erklärt sie damit, dass nur noch selten private Briefe verschickt würden. "Firmen arbeiten meistens samstags nicht", erklärt die Sprecherin. Da deren Post somit spätestens am Freitag verschickt werde, lande sie bereits oft am Sonnabend beim Empfänger – wodurch am Montag der Briefkasten leer bleibe.

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