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Arbeiten für Bremens neuer weicher Kante Bremen soll neuen Sandstrand bekommen

In der Bremer Überseestadt sind große Baumaßnahmen geplant: Dort soll Bremens neuer Sandstrand entstehen – die sogenannte weiche Kante – und die Vorbereitungen dafür laufen schon.
20.03.2017, 00:00 Uhr
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Von Anne Gerling

In der Bremer Überseestadt sind große Baumaßnahmen geplant: Dort soll Bremens neuer Sandstrand entstehen – die sogenannte weiche Kante – und die Vorbereitungen dafür laufen schon.

Im April soll der Kampfmittelräumdienst anrücken, um am Wendebecken noch einmal gründlich nach Weltkriegsbomben und anderen Gefahrenquellen zu suchen. Sobald das Gelände anschließend freigegeben ist, kann die nächste große Baumaßnahme am westlichen Ende der Überseestadt starten: Die Vorbereitungen für Bremens neuen Sandstrand – die sogenannte weiche Kante – laufen. Nun ist die Entwurfsplanung dazu im Fachausschuss „Überseestadt, Wirtschaft und Arbeit“ des Waller Beirats vorgestellt worden.

Zwei Abschnitte werden dabei von den Planern unterschieden: Das Molenturm-Areal, das ab Juli bis zum Jahresende hergerichtet werden soll, und der Strandpark, dessen Erstellung ab Juli 2018 vorgesehen ist. Auf dem Weg, der zum Molenturm führt, soll zum Beispiel die Baumreihe an der Uferpromenade fortgesetzt und eine Skulptur aus afrikanischem Bongossi-Holz aufgestellt werden. Auf eine nächtliche Beleuchtung will die Stadt dabei verzichten, da dieser Weg kein Verbindungsweg sei.

Kleine Liegewiese bleibt erhalten

Die zum Wasser hin gelegene kleine Liegewiese bleibe erhalten, kündigte außerdem Hans-Peter Czellnik von der Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) an. Und auch der Fähranleger für die „Pusdorp“ soll zunächst bleiben, wo er ist. Es gebe zwar Überlegungen, ihn zu versetzen, so Czellnik – aber nicht im Rahmen dieses aktuellen Projektes. Bei einer Planungswerkstatt im Dezember 2015 hatten sich viele Teilnehmer für bessere Fährverbindungen und einen barrierefreien Anleger ausgesprochen.

Aufgrund des Tidenhubs von gut vier Metern im Wendebecken sei dies aber praktisch kaum machbar, erklärt Czellnik zu diesem Wunsch. Für die Bauarbeiten im Molenturm-Areal soll ab Mai der Behörden-Schiffsanleger zum Pier 2 auf der anderen Seite des Wendebeckens verlegt werden.

Zum Fährbetrieb liefen in seinem Haus derzeit noch Prüfungen, erklärte Jan Casper-Damberg vom Wirtschaftsressort: „Ab Juni ist das Molenturmareal Baustelle, das Lankenauer Höft weg – wir haben also ungünstige Rahmenbedingungen.“ Die jüngsten Beschlüsse der drei Beiräte Walle, Gröpelingen und Woltmershausen zum Erhalt der Fährverbindung seien aber im Ressort angekommen, versichert er.

Arbeiten am Strandpark könnten schon 2018 kommen

Ab Mitte kommenden Jahres hoffen die Planer dann, mit den Arbeiten am Strandpark am Gustav-Erikson-Ufer beginnen zu können. Zwischen dem Strand und der Straße wird eine Hochwasserschutzwand verlaufen, gegen die der Sand für den Strand geschüttet wird. Der Abschluss der Mauer kann gleichzeitig zu beiden Seiten als Sitzbank genutzt werden. Drei Holzbohlenwege führen von dort aus an unterschiedlichen Stellen zum Ufer hinunter, wo parallel zur Wasserkante ein Uferweg verlaufen wird.

Am Strand werden mehrere leicht erhabene Sanddünen aufgeschüttet, auf denen einige größere Bäume wachsen sollen. Außerdem werden wie beim Dünenschutz unterschiedliche heimische Gräser angepflanzt. Es sind zwei Areale für Beachvolleyballfelder und ein Wasserspielplatz für Kinder eingeplant. Je nach Kosten könnte außerdem direkt am Wasser ein nicht begehbarer Tidegarten mit unterschiedlich hohen Betonblöcken angelegt werden, an dem später einmal die unmittelbaren Auswirkungen der Gezeiten auf die Vegetation beobachtet werden können.

Um den Strandpark möglichst frei von Hundekot zu halten, will die WFB ausreichend Müllbehälter aufstellen und an die Einsicht der Hundehalter appellieren. Und auch an die menschlichen Bedürfnisse wurde gedacht: Ein Standort für Toilettenanlagen in der Nähe des Beachvolleyball-Areals ist in den Plänen zu finden; langfristig erhofft sich Czellnik Möglichkeiten nach dem Konzept „Nette Toilette“. Dies wiederum setzt Gastronomiebetriebe voraus, die ihre WCs öffentlich zur Verfügung stellen. Für entsprechende Lokale sollen dann die zukünftigen Investoren am Gustav-Erikson-Ufer sorgen.

Wildparker sind ein großes Ärgernis

Um den nordöstlichen Bereich vor Schuppen 17 müssen die Bauarbeiten zunächst noch einen Bogen machen: Die Halle ist noch bis 2022 vermietet und soll anschließend abgerissen werden. Erst dann kann auch diese Fläche um die für den Hochwasserschutz benötigten mehr als zwei Meter erhöht werden. Damit Spaziergänger am Ufer bis dahin nicht in eine Art Sackgasse laufen, könnte vorübergehend ein provisorischer Weg zurück über den Strand verlaufen.

Noch weiß niemand, wie viele Besucher später einmal mit dem Auto zur weichen Kante kommen werden. Vorsichtshalber werde aber eine Fläche für den Bau eines Parkhauses reserviert, so Czellnik – schließlich sind an anderen Stellen in der Überseestadt inzwischen Wildparker ein großes Ärgernis.

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Bis um 7. April soll der Beirat zu den Planungen Stellung nehmen. „Wir finden die Sache gut, keine Frage“, deutet dabei Fachausschuss- und Beiratssprecher Wolfgang Golinski (SPD) schon jetzt die inhaltliche Richtung an. Dass der Weg zum Molenturm allerdings in den Abendstunden unbeleuchtet bleiben solle, könne er nicht nachvollziehen.

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