Vorher war’s schöner – diesen Tenor hat die Reaktion des Investors nach dem Kompromiss zum geplanten Hochhaus im Ostertor. „Der Turm wird niedriger und etwas dicker“, bedauert Frank Petersen von Evoreal am Mittwoch im Gespräch mit dem WESER-KURIER. Am Abend zuvor hatte der Beirat Mitte den Plänen zugestimmt. Vorangegangen waren Verhandlungen von SPD, Grünen und Linken mit dem Investor.
Der Geschäftsführer des Hamburger Projektentwicklers hält den ursprünglichen Entwurf für städtebaulich attraktiver, will ihm aber nicht länger hinterhertrauern: „Bei so einem Verfahren muss man sich mit der Politik verständigen, und das haben wir getan.“ Das Hochhaus in der Kohlhökerstraße bekommt nun statt 14 nur noch elf Geschosse. Mit den anderen Gebäuden zusammen, die ein wenig mehr Volumen erhalten, entstehen rund 180 Wohnungen, 30 Prozent davon werden sozial gefördert.
Evoreal hatte das 7000 Quadratmeter große Grundstück mit dem Bundesbankgebäude 2017 erworben. Damals war der Investor noch von Baukosten in Höhe von 60 Millionen Euro ausgegangen. „So wie der Markt sich entwickelt hat und angesichts der knappen Kapazitäten in der Bauwirtschaft, ist das heute nur noch schwer abschätzbar“, erklärt Petersen. Die Kosten, deutet er an, werden am Ende um einiges höher liegen.
Offen ist, wann mit Abriss und Bau begonnen werden kann. Das hängt vom Verlauf des Bebauungsplanverfahrens ab. Die Bürgerinitiative gegen das Hochhaus hat angekündigt, diverse Einwände vorzubringen und möglicherweise auch zu klagen. Evoreal rechnet für den Abbruch des Bundesbankgebäudes mit einem halben Jahr. Mehr als die Hälfte des Bauschutts werde als Füllmaterial in die alten Tresorkatakomben gesteckt. Für den Bau der neuen Häuser veranschlagt der Investor rund zwei Jahre.