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Kolumne 0421 Auf der Suche nach Abkühlung: Ab in den langen Schatten der Weihnacht

In der Kolumne „0421“ schreibt Oliver Matiszick über große und kleine Themen, die manchmal erst auf den zweiten Blick miteinander, immer aber mit Bremen zu tun haben. Heute: Hitze, Schatten, Weihnachten.
31.08.2024, 05:06 Uhr
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Auf der Suche nach Abkühlung: Ab in den langen Schatten der Weihnacht
Von Oliver Matiszick

Diese letzte Augustwoche, sie hat uns Menschen des 0421-Landes angenehm damit überrascht, dass plötzlich wieder eine Disziplin gefordert war, die in diesem Sommer fast schon in Vergessenheit geraten war: die Suche nach Schatten. Und ein wenig Abkühlung war mir bei mehr als 30 Grad schon deshalb willkommen, weil der trotzige Kollege F. – der mit der Kopfbedeckung innerhalb von geschlossenen Räumen, Sie erinnern sich womöglich – meinen Appell für mehr kleiderordentlichen Anstand nun auch noch mit Shorts torpedierte. Aber darauf will ich gar nicht weiter herumreiten, am Ende muss ich mir sonst noch unkollegiales Verhalten unterstellen lassen. Also lieber ab in den Schatten. Und sei es der, den große Ereignisse im Vorauswurf ja bieten sollen.

In aller Konsequenz kann das selbstverständlich nur auf Weihnachten hinauslaufen. Schließlich verfolgt mich das Fest der Feste schon seit Tagen. Nicht nur, weil sich der Nahversorger meines Vertrauens wie alle Supermärkte in Bremen und umzu längst mit Paletten von Stollenkonfekt – in trauter Nachbarschaft zu dem aktuell unvermeidlichen, weiß-blau karierten Oktoberfest-Gedöns – bestens auf den Jahresendspurt vorbereitet zeigt. Nein, schon zuvor hatte mich am vergangenen Wochenende, exakt vier Monate vor Heiligabend, eine Meldung in unserer geschätzten Qualitätszeitung aufgerüttelt: Das Weihnachtsbaumangebot in Bremen und Niedersachsen ist dieses Jahr knapp. Als hätten Stadt und Land nicht schon genug Sorgen.

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o lässt sich bereits im August nach den Gesetzen der Marktwirtschaft unschwer schlussfolgern: Nordmanntanne & Co. werden teurer, Branchenexperten gehen von zwei bis vier Euro pro Baum aus. Das ist zum Glück überschaubar, dennoch besten Dank für die zeitige Vorwarnung. So lassen sich in Ruhe mögliche Einsparpotenziale ausbaldowern, damit der Baumkauf am Ende nicht ins Minus führt. Dann gibt es dieses Jahr eben ein, zwei Packungen Stollenkonfekt weniger. Oder aber, falls Sie im Supermarkt versehentlich bei der Palette nebenan landen, eine Dose Oktoberfest-Weißwurst.

Was mein sommerliches Weihnachtsgefühl außerdem verstärkte: ein so unerwartetes wie wertvolles Geschenk. Ein lieber Mensch – so lieb, dass er mich einst, inzwischen eine Volljährigkeit her, sogar geheiratet hat – ließ mir diese Woche eine Liste des Statistischen Landesamtes Bremen zukommen. Auf die nicht unwahrscheinliche Gefahr hin, dass es mir mal an Ideen für eine wöchentliche Kolumne mangeln würde. Und was soll ich sagen: Ein Füllhorn an Informationen zum 0421-Land! Hatten Sie etwa eine Ahnung, dass im Jahr 2023 Luftfahrzeuge im Wert von 1,8 Milliarden Euro die wichtigste Warengruppe bei den bremischen Einfuhren darstellten? Ich nicht! Und lassen Sie sich versichert sein: Ich werde Sie in den kommenden Wochen noch häufiger an solchen Erkenntnissen teilhaben lassen. Mindestens bis Weihnachten.

Tagebucheintrag: Die Nachricht, dass die Bürgermeister-Smidt-Brücke ab November monatelang gesperrt wird, hat mein Glück dann komplettiert. Damit steht jetzt schon fest: Die Weihnachtszeit wird spannend, auch für die Bremer Innenstadt.

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