Das Wort Hausarzt verspricht räumliche Nähe, Beständigkeit und Vertrauen. Eine solche Vertrauensperson zu finden, ist in Bremen aktuell schwierig. Das liegt sicher auch an zusätzlichen Belastungen, die Praxen coronabedingt wuppen müssen. Aber selbst wenn sich die Situation im Frühjahr entspannen sollte: Experten warnen langfristig vor einem Mangel an Hausärzten. Probleme wird das vor allem denjenigen bereiten, die am meisten auf Ärzte angewiesen sind: ältere, wenig mobile Menschen. Für sie sind längere Wege zum nächsten Arzt oft beschwerlich. In zehn Minuten sollen Bremer alle wesentlichen Angebote des täglichen Lebens erreichen können, fordert die SPD. Für Hausärzte muss das allemal gelten.
Um das zu gewährleisten, braucht es Anreize. Sie können geschaffen werden, indem man den Allgemeinarzt finanziell aufwertet – Fachärzte verdienen deutlich mehr als Hausärzte. Aber auch Bremen sollte handeln: Die Einführung eines Medizinstudiengangs würde für mehr Nachwuchs unter den Hausärzten sorgen.