- Ausflug in die Stadt
- Fahrt an den Strand
- Weitere Ausflugsziele
- Auf dem Weg in die europäischen Nachbarländer
Neun Euro pro Monat zahlen und unbegrenzt den Nahverkehr nutzen – das verspricht das Neun-Euro-Ticket, das Bundestag und Bundesrat nun auf den Weg gebracht haben. Ab 1. Juni soll es für drei Monate erhältlich sein und Autofahrer angesichts der hohen Spritpreise zum Umstieg auf Bahn und Bus bewegen und sie so entlasten. Doch nicht nur für die tägliche Fahrt zur Arbeit ist das Ticket geeignet – es lassen sich auch Tagesausflüge oder Urlaubsreisen damit umsetzen. Wir haben einen Blick in die Reiseauskunft der Deutschen Bahn geworfen und zusammengestellt, welche Ziele wie von Bremen aus erreichbar sind.
Ausflug in die Stadt
Für einen Tagesausflug in die Stadt bieten sich vor allem im Norden und Nordwesten einige Ziele an. Mit bis zu maximal drei Stunden Fahrtzeit und nur wenigen Umstiegen sind von Bremen zum Beispiel folgende Städte gut mit dem Neun-Euro-Ticket zu erreichen:
- Hamburg (circa 70 Minuten Fahrtzeit, kein Umstieg)
- Hannover (circa 80 Minuten Fahrtzeit, kein Umstieg)
- Oldenburg (circa 30 Minuten Fahrtzeit, kein Umstieg)
- Osnabrück (circa 80 Minuten Fahrtzeit, kein Umstieg)
- Leer (circa 70 Minuten Fahrtzeit, kein Umstieg)
- Lüneburg (circa eine Stunde und 50 Minuten Fahrtzeit, ein Umstieg in Hamburg-Harburg)
- Münster (circa zwei Stunden und 15 Minuten Fahrtzeit, ein Umstieg in Osnabrück)
- Braunschweig (circa zwei Stunden und 20 Minuten Fahrtzeit, ein Umstieg in Hannover)
- Wolfsburg (circa zwei Stunden und 25 Minuten Fahrtzeit, ein Umstieg in Hannover)
- Stade (circa zwei Stunden Fahrtzeit, ein Umstieg in Hamburg-Harburg)
- Lübeck (circa zweieinhalb Stunden Fahrtzeit, ein Umstieg in Hamburg Hauptbahnhof)
- Kiel (circa drei Stunden Fahrtzeit, ein Umstieg in Hamburg Hauptbahnhof)
Vor Ort kann man dann auch S- und U-Bahnen, Busse sowie Straßenbahnen nutzen. Nach Emden/Außenhafen und Norddeich/Mole kann man derzeit mit einem Nahverkehrsticket den IC nutzen. Ob das auch für das Neun-Euro-Ticket gilt, wird laut Deutscher Bahn noch geklärt.
Bei anderen deutschen Großstädten wird es mit einem Tagesausflug schon schwieriger, sodass sich eher ein Wochenende oder gar ein längerer Urlaub anbieten. Wer beispielsweise nach München reisen möchte, muss viel Zeit einplanen. Mit vier bis sechs Umstiegen sowie einer Fahrtzeit von bis zu zwölfeinhalb Stunden muss gerechnet werden. Nach Frankfurt am Main dauert die Fahrt etwa siebeneinhalb Stunden mit drei bis vier Umstiegen, nach Köln rund vier Stunden mit zwei Umstiegen. Zwischen fünf und sechs Stunden braucht man nach Berlin, dabei muss man zwei- bis viermal umsteigen.
Fahrt an den Strand
Wer schnell ans Meer möchte, ist gut beraten, Ziele an der Nordsee zu besuchen. Nach Cuxhaven etwa braucht man mit einem Umstieg in Bremerhaven-Lehe etwa 90 Minuten. Von dort aus kann man per Bus an den Strand in Duhnen fahren, der vom Hauptbahnhof aus etwas über 20 Minuten für die Strecke benötigt.
Auch nach Wilhelmshaven beträgt die Fahrtzeit etwa 90 Minuten mit einem Umstieg in Oldenburg. Mehrmals am Tag besteht auch eine Direktverbindung zwischen Bremen und Wilhelmshaven. Ebenfalls in 90 Minuten und mit zwei Umstiegen in Oldenburg und Varel ist der Strand in Dangast zu erreichen. Etwas mehr als zwei Stunden fährt man ohne Umstieg darüber hinaus per Regionalexpress nach Norddeich Mole. Der Zug fährt stündlich aus Bremen ab. Etwa fünf Stunden und zwei bis drei Umstiege benötigt man nach Westerland auf Sylt.
Wen es an die Ostsee zieht, der könnte mit dem Regionalverkehr nach Fehmarn reisen. Hierher benötigt man von Bremen aus etwa vier Stunden mit zwei Umstiegen.
Weitere Ausflugsziele
Wer keine Lust auf Strand oder Stadt hat, für den ist beispielsweise der Harz von Bremen aus recht bequem erreichbar. Nach Osterode dauert die Fahrt etwa vier Stunden mit Umstiegen in Hannover und Braunschweig. Von dort aus führen mehrere Wanderrouten durch den Harz. Zum Brocken braucht man hingegen zwischen sechs und sieben Stunden mit vier- bis fünf Umstiegen. Schneller geht die Fahrt nach Bad Harzburg, von wo aus man ebenfalls Wanderungen unternehmen kann. Hierher ist man dreieinhalb bis vier Stunden unterwegs mit ein bis drei Umstiegen.
Auch die Lüneburger Heide ist von Bremen gut erreichbar. Nach Schneverdingen benötigt man beispielsweise etwa 90 Minuten mit einem bis drei Umstiegen. Auch Handeloh, wo der Heidschnuckenweg entlang führt, ist in dieser Zeit erreichbar.
In der Nähe der Heide liegt auch der Freizeitpark Heide-Park Soltau, zu dem man von Bremen aus etwa zwei bis drei Stunden inklusive zwei bis drei Umstiegen mit dem Regionalverkehr benötigt. Fast genauso lange dauert die Fahrt zum Vogelpark Walsrode.
Auf dem Weg in die europäischen Nachbarländer
Für Fernreisen in die europäischen Nachbarländer ist das Neun-Euro-Ticket nur bedingt geeignet.
In die Niederlande ist es noch am einfachsten. Nach Groningen kommt man derzeit auch mit einem speziellen Tarif des Niedersachsentickets. Ob das dann auch für das Neun-Euro-Ticket gilt, ist allerdings noch unklar. So oder so kommt man von Bremen in circa zwei Stunden mit dem neuen Sonderticket bis nach Weener kurz vor der Grenze. Dort muss man dann in den Zug nach Groningen umsteigen. Kostenpunkt: 13,70 Euro. Von Groningen aus kann man dann zum Beispiel nach Amsterdam (drei Stunden Fahrtzeit), Utrecht (zweieinhalb Stunden Fahrzeit), Den Haag (knapp fünfeinhalb Stunden Fahrtzeit) oder Rotterdam (vier Stunden Fahrtzeit) fahren.
Lohnen kann sich ein Wochenendtrip nach Maastricht: Hierher ist man von Bremen aus etwa sechs Stunden mit dem Regionalverkehr unterwegs. Zusätzliche Kosten ab der niederländischen Grenze: rund 16 Euro.
Länger dauern Fahrten nach Belgien oder Frankreich. Wer beispielsweise nach Brüssel fahren will, muss alleine bis zur Grenze eine Fahrtzeit von vier Stunden einplanen. Wer danach mit dem Regionalverkehr weiterreisen will, muss nochmals sieben Stunden und Kosten von etwa 40 Euro einplanen. Mit dem Fernverkehr sind es ab Duisburg, das man noch mit dem Sonderticket erreichen kann, etwa drei bis vier Stunden nach Brüssel, Kostenpunkt rund 50 Euro. Auch über Köln und Aachen ist die Anfahrt möglich.