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Es kommt zum Prozess Anklage gegen Ex-EWE-Chef

Die Staatsanwaltschaft Oldenburg hat nicht nur gegen den ehemaligen EWE-Chef Matthias Brückmann Anklage wegen Untreue erhoben. Es geht um eine Spende an die Stiftung des früheren Boxers Wladimir Klitschko.
14.01.2020, 18:45 Uhr
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Anklage gegen Ex-EWE-Chef
Von Lisa Schröder

Die Staatsanwaltschaft Oldenburg hat gegen den früheren Vorstandsvorsitzenden der EWE, Matthias Brückmann, Anklage wegen Untreue erhoben. Grund ist die von ihm initiierte Spende an die Stiftung des Ex-Boxweltmeisters Wladimir Klitschko im Oktober 2016. Neben Brückmann wird die Spende auch Michael Heidkamp zur Last gelegt, der bis heute zum Vorstand des Oldenburger Energieversorgers gehört: Die beiden Manager sollen die Zahlung an die Klitschko-Foundation in Höhe von 253.000 Euro veranlasst haben, obwohl sie gewusst hätten, dass sie nicht mit den Unternehmensregeln vereinbar war.

Brückmann wird zudem in zwei weiteren Fällen Untreue vorgeworfen: Er soll laut Staatsanwaltschaft im Juni 2016 zwölf befreundete Mitglieder eines Vereins aus privatem Anlass für drei Tage nach Oldenburg eingeladen haben – auf Kosten der EWE. Zudem soll er im Januar 2017 mit privaten Gästen am Oldenburger Opernball teilgenommen haben. Insgesamt soll dem Unternehmen ein Schaden von mehr als 18.000 Euro entstanden sein. Das Landgericht Oldenburg entscheidet nun, ob ein Hauptverfahren gegen die Manager eröffnet wird. „Wir haben die Entscheidung der Staatsanwaltschaft Oldenburg zur Kenntnis genommen und sehen nun den Entscheidungen des Landgerichts entgegen", äußerte sich der EWE-Aufsichtsratschef Bernhard Bramlage zur Anklage. Die EWE habe den Sachverhalt um die Spende umfassend durch einen externen Prüfer untersuchen lassen und in die Entscheidungen über Konsequenzen einbezogen.

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Da es sich bei der Spende laut einem Sprecher der Staatsanwaltschaft um Untreue „in besonders schwerem Falle“ handle, sei eine Strafe von mindestens sechs Monaten bis zu zehn Jahren Freiheitsstrafe anzusetzen. Der Anwalt des ehemaligen EWE-Vorstandschefs war am Dienstagabend für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

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